Erfurt:Bildungsminister enttäuscht über fehlende Kinder-Impfdosen

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Leere Ampullen, aus denen der Impfstoff von Biontech-Pfizer verimpft wurde, stehen in einem Kästchen. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat sich enttäuscht darüber gezeigt, dass den Ländern keine zusätzlichen Impfdosen für Kinder und Jugendliche...

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Erfurt (dpa/th) - Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat sich enttäuscht darüber gezeigt, dass den Ländern keine zusätzlichen Impfdosen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zur Verfügung gestellt werden. „Die große Hoffnung vor dem Impfgipfel war ja, dass zusätzlicher Impfstoff bereitgestellt wird. Das ist nicht aufgegangen und das ist eine große Enttäuschung“, sagte Holter am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei einer Gesundheitsministerkonferenz Anfang Mai hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, dass die Länder Konzepte erarbeiten, um bis Ende August allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren ein Impfangebot machen zu können. Der Bund sollte dafür die nötigen Impfdosen zusätzlich bereitstellen. Bei dem Impfgipfel am Donnerstag hieß es dann aber nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums, es werde keine zusätzlichen Impfdosen geben.

Es sei nun eine Herausforderung zu regeln, wie der Impfstoff verteilt werden soll, sagte Holter. „Jetzt muss geschaut werden: Wie kann man das Impf-Angebot für die Kinder und Jugendlichen auch mit der Versorgung der Kinderärzte und der Impfstellen absichern?“ Thüringen werde bei der nächsten Beratung der Gesundheitsminister an die Zusage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erinnern, kündigte das Gesundheitsressort in Erfurt an. Die Aussage der Bundesregierung, es werde keinen zusätzlichen Impfstoff geben, habe beim Impfgipfel überrascht.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, das weitere Vorgehen hänge nun von der Empfehlung der Ständigen Impfkommission ab. Anschließend wolle man das Thüringer Impfkonzept anpassen. „Die Kinder- und Jugendärzte können nach einer Zulassung den Impfstoff bei den Apotheken bestellen, so wie es bisher schon bei den niedergelassenen Ärzten läuft.“ Die Zuteilung an die Apotheken erfolge durch den Bund.

Holter betonte, die Impfstellen und Kinderarztpraxen sollten die wichtigsten Orte zum Impfen von Kindern ab zwölf Jahren sein. Doch auch Impfteams, die in den Schulen impften, seien durchaus denkbar - die Entscheidung darüber liege aber bei den Schulen.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte am Donnerstag nach dem Impfgipfel angekündigt, man prüfe, ob es Sonderzeiten in den Impfstellen für Familien geben kann. Holter sagte, dass damit auch eine Art Priorisierung erfolge. Er wolle nicht, dass sich Kinder „hinten anstellen“ müssen.

© dpa-infocom, dpa:210528-99-775764/5

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