Unterfranken:Eine Million Liter Gülle ausgetreten

In einer Biogasanlage bei Würzburg ist übelriechende Flüssigkeit in Massen ins Freie gelangt. Offenbar handelt es sich um eine vorsätzliche Tat.

Rund eine Million Liter Gülle sind am Dienstag aus einer Biogasanlage in Reichenberg bei Würzburg ausgetreten und in einen Bach geflossen. Über eine Länge von mehreren Kilometern sei die Gülle am Morgen durch das Bachbett bis ins Würzburger Stadtgebiet geflossen, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr. Die Einsatzkräfte hätten dann einen Damm errichtet und die übelriechende Flüssigkeit so gestoppt. Zuvor hätten Feuerwehrleute bereits große Mengen Gülle aufgefangen. Diese wurden abgepumpt. Nach Angaben der Polizei erhärtete sich im Laufe des Tages der Verdacht, dass der Schaden offensichtlich vorsätzlich herbeigeführt worden ist. Das ergaben Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Würzburg. Gegen einen 33-jährigen Tatverdächtigen wurde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nach Polizeiangaben hatte ein Landwirt kurz vor vier Uhr in der Früh über den Polizeinotruf mitgeteilt, dass es an seiner Biogasanlage im Reichenberger Ortsteil Fuchsstadt (Kreis Würzburg) zu einem Gülleaustritt gekommen war. Offenbar waren zwei Entnahmeluken absichtlich geöffnet worden, sodass die Gülle über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden austreten konnte. Warum der Tatverdächtige die Luken geöffnet haben könnte, war zunächst nicht klar. Er wurde nach ersten Vernehmungen wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen ihn läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts einer Umweltstraftat. Aufgrund der drohenden Umweltgefahren waren am Dienstag zahlreiche Feuerwehren des Landkreises Würzburg im Einsatz, zusätzlich aber auch die Berufsfeuerwehr der Stadt Würzburg, das Wasserwirtschaftsamt sowie das Umweltamt des Landkreises. Der Einsatz war am Nachmittag noch nicht beendet. Die Schadenshöhe ist noch unklar.

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