Schäftlarn:Instandsetzungsarbeiten nach S-Bahn-Unfall bis nächste Woche

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Gut eine Woche nach dem tödlichen S-Bahn-Unfall in Schäftlarn bei München hat die Deutsche Bahn mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen. "Nach aktuellem Stand...

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Schäftlarn/München (dpa/lby) - Gut eine Woche nach dem tödlichen S-Bahn-Unfall in Schäftlarn bei München hat die Deutsche Bahn mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen. „Nach aktuellem Stand werden wir die Arbeiten im Laufe der kommenden Woche abschließen und können den S-Bahn-Verkehr dann wieder aufnehmen“, sagte ein Bahn-Sprecher am Dienstag.

Bei dem Zusammenstoß der beiden S-Bahnen am Montag vor einer Woche waren auf eingleisiger Strecke ein junger Mann getötet und 18 Menschen verletzt worden - sechs von ihnen schwer. Etwa 25 Menschen erlitten leichte Verletzungen, die ambulant vor Ort behandelt werden konnten.

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) dankte am Dienstag im Verkehrsausschuss des Landtages erneut den rund 800 haupt- und ehrenamtlichen Helfern. Mit Blick auf den steilen Abhang unterhalb der Trasse und die unter der Unfallstelle entlangführende Bundesstraße sagte sie: „Wir können also froh sein, dass die (Rettungs-)Kräfte es sofort geschafft haben, die S-Bahn so zu sichern, dass sie nicht runtergekracht ist.“

Die Deutsche Bahn (DB) als Betreiberin der Münchner S-Bahn bietet nach eigenen Angaben allen Betroffenen psychologische Unterstützung an. Mit den etwa 120 Reisenden in den beiden zusammengestoßenen S-Bahnen seien mittlerweile 140 Gespräche geführt worden, sagte der für Bayern zuständige Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel im Landtagsausschuss. „In der Regel waren die Angerufenen dankbar für unser Gesprächsangebot, und wenn der Wunsch da ist, stehen wir auch für längere Zeit für ein Gespräch zur Verfügung.“

Auch den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wolle man „helfen, das Erlebte zu verarbeiten“, sagte Josel. Bei der nach dem Unglück eingerichteten Hotline seien inzwischen rund 400 Anrufe eingegangen.

Die Unfallursache ist noch nicht anschließend geklärt. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf einen der beiden Lokführer und ein auf Rot stehendes Haltesignal. Gegen einen 54-jährigen Triebwagenführer, der selbst schwer verletzt wurde, wurden vor diesem Hintergrund vergangene Woche Ermittlungen eingeleitet. Es sei aber zu früh zu sagen, ob es sich um menschliches oder technisches Versagen gehandelt habe, betonte die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen dürften voraussichtlich noch Monate dauern.

© dpa-infocom, dpa:220222-99-238671/3

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