Tiere:Tierschützer fordern Veränderungen in der Schlachtbranche

Schweine liegen in der Bucht eines Schweinestalls. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Eine schwächelnde Kuh strauchelt getrieben von Elektroschocks eine Treppe runter. Videos wie dieses sorgen derzeit in Bayern nicht nur für staatsanwaltschaftliche Ermittlungen, sondern auch für Forderungen nach grundlegenden Veränderungen.

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Aschaffenburg (dpa/lby) - Die Tierrechtsorganisation „Soko Tierschutz“ fordert, Bayerns Schlachthöfe künftig anders zu überwachen. Unter anderem sollte die Videoüberwachung der Bayerischen Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) unterstehen statt den Schlachthöfen selbst, teilte die Organisation am Donnerstag in Aschaffenburg mit. Außerdem fordern die Tierschützer unangemeldete Kontrollen, Bodycams der Mitarbeiter, Prüfpflicht für Betäubungsgeräte und personelle Konsequenzen bei Veterinärämtern nach Versagen der Aufsichtspflicht. Elektrische Treibhilfen sollten nach dem Wunsch der Tierrechtler verboten werden, da diese routiniert missbraucht würden.

Videos der in München ansässigen „Soko Tierschutz“ hatten in den vergangenen Wochen zur vorläufigen Schließung von zwei Schlachtbetrieben in Bayern geführt: dem Schlachthof Aschaffenburg und einem kleinen Betrieb im Landkreis Miltenberg. In beiden Fällen ermitteln die Staatsanwaltschaften wegen des Verdachts der quälerischen Tiermisshandlung. Im Fall Miltenberg wird auch gegen mindestens einen Tierhalter ermittelt, da kranke und nicht transportfähige Tiere angeliefert worden sein sollen. Laut Landratsamt war zudem die Umsetzung des betrieblichen Hygienekonzepts mangelhaft. Nach Angaben der „Soko Tierschutz“ besteht bei kranken Tieren akute Gefahr für Menschen, die das Fleisch essen.

© dpa-infocom, dpa:230803-99-681763/3

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