Markus Söder ist wieder bayerischer Ministerpräsident. Drei Wochen nach der Wahl haben 110 Abgeordnete im Landtag für den 51-Jährigen gestimmt. 89 haben Nein angekreuzt, drei haben sich enthalten.
Der neue Landtag besteht aus sechs Fraktionen und 205 Abgeordneten, für die Wiederwahl brauchte Söder nur eine einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die Regierungskoalition von CSU und Freien Wählern verfügt zusammen über 112 Stimmen.

Koalition von CSU und Freien Wählern:Bayern droht ein neues Biedermeier
Der Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern liest sich so, als wolle die neue Regierung in den kommenden Jahren einfach nur ihre Ruhe haben. Auf die großen Fragen der Zukunft gibt er keine Antworten.
Laut Verfassung hätte der Landtag spätestens am 12. November einen neuen Ministerpräsidenten bestimmen müssen - an diesem Tag will Söder nun sein neues Kabinett vorstellen.
Bei der Wahl vor drei Wochen musste die CSU eine Niederlage einstecken, sie verlor um 10,5 Prozentpunkte und fiel auf 37,2 Prozent - zu wenig für eine Alleinregierung. Seit Sonntag steht die Koalition zwischen CSU und Freien Wählern. Der Vertrag wurde von FDP, SPD, Grünen und AfD bereits heftig kritisiert.
Erstmals war Söder im März zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Damals folgte er auf CSU-Chef Horst Seehofer, der als Bundesinnenminister nach Berlin wechselte. Dessen Zukunft ist derzeit ungewiss, zumindest seinen Posten als Parteichef wird er wohl in den kommenden Wochen abgeben - sehr wahrscheinlich an Markus Söder.