Ein schwarzes Kleid von Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898) aus extrem dünnem Seidentaft und Spitze ist von sofort an im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen. Dem Haus sei es gelungen, das Textil noch zur rechten Zeit zu akzeptablen Bedingungen zu erwerben, teilte das Museum am Mittwoch mit. Ein genauer Geldbetrag wurde nicht genannt. Allerdings hieß es, aktuell erzielten Devotionalien von "Sisi" beinahe "astronomische Preise". Eingebettet ist die Präsentation des Kleides laut Mitteilung in eine "spektakuläre Inszenierung". Dafür sei eine Szene des Trauerzugs für Bayerns König Ludwig II. (1845-1886) arrangiert worden. Kunstvoll gefertigte Metallfigurinen trügen dabei seltene Uniformen des königlichen Hofstaats. Der Trauermarsch sei zugleich das passende Bild für den sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts anbahnenden Untergang der Monarchie. Durch die Heirat mit ihrem Cousin Franz Joseph I. stieg die bayerische Prinzessin Elisabeth 1854 zur Kaiserin von Österreich auf. Sie war nicht nur die Großcousine Ludwigs II., sondern auch seine engste Freundin. Beide einte ihre Abneigung gegen das strenge höfische Zeremoniell, vor dem sie immer wieder flohen, aber auch ihr jeweils tragisches Ende. Nach dem Tod Ludwigs II. 1886 im Starnberger See war Elisabeth als eine der Ersten vor Ort. Die trauernde Kaiserin verabschiedete sich mit einem Jasminstrauß, den sie ihrem verstorbenen Seelenverwandten in die Hand legte. Als 1889 ihr Sohn Rudolf Suizid beging, trug Elisabeth in den folgenden Jahren fast nur noch schwarz. Am 10. September 1898 wurde "Sisi" von einem italienischen Anarchisten am Genfer See ermordet.
Ausstellung:Das Trauerkleid der Kaiserin
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