Geschichte Bayerns:Was ein jüdischer Friedhof über Bayern erzählt

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Der damals 14-jährige Berek Goldfeier wurde im Dezember 1945 in Regensburg ermordet - vermutlich aus antisemitischem Hass heraus. (Foto: Bilddokumentation Stadt Regensburg)

Die Inschriften auf dem vor 200 Jahren errichteten Jüdischen Friedhof in Regensburg sind teilweise stark verwittert. Bevor sie endgültig unlesbar werden, hat die Autorin Waltraud Bierwirth einen Teil davon ausgewertet. Sie stieß auf Biografien, in denen sich wie kaum sonst irgendwo Glanz und Elend bündeln.

Von Hans Kratzer, Regensburg

Als im Frühjahr 1945 der Krieg zu Ende ging, war Berek Goldfeier 14 Jahre alt und auf sich allein gestellt. Immerhin hatte er es geschafft, sich aus Polen bis nach Regensburg durchzuschlagen. Seine Schwester und seine Mutter waren im KZ Auschwitz ermordet worden. In Deutschland reihte er sich in die Millionenschar der sogenannten Displaced Persons ein, das waren Zwangsarbeiter, Flüchtlinge und ehemalige KZ-Insassen, die vom Sommer 1945 an oft krank und unterernährt in Deutschland um ihr Überleben kämpften.

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