Oberbayern:Ermittlungen gegen 55-Jährige wegen erfundener Vergewaltigung

  • Die Staatsanwaltschaft und die Polizei in Rosenheim ermitteln wegen eines falschen Facebook-Posts gegen eine 55 Jahre alte Frau aus dem niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.
  • Als Vorwürfe stehen Volksverhetzung und das Vortäuschen einer Straftat im Raum.
  • Nach Angaben des Rosenheimer Polizeipräsidiums hat die Frau auf Facebook fälschlich verbreitet, dass ein Asylbewerber eine junge Frau vergewaltigt habe.

Die Staatsanwaltschaft und die Polizei in Rosenheim ermitteln wegen eines falschen Facebook-Posts gegen eine 55 Jahre alte Frau aus dem niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Als Vorwürfe stehen Volksverhetzung und das Vortäuschen einer Straftat im Raum.

Nach Angaben des Rosenheimer Polizeipräsidiums vom Montag hat die Frau eine Woche zuvor auf Facebook die falsche und frei erfundene Behauptung in die Welt gesetzt, dass in Mühldorf eine junge Frau von einem Asylbewerber vergewaltigt worden sei. Sie habe über Umwege aus dem Mühldorfer Krankenhaus von der Tat erfahren, die aber verschleiert werde.

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Der Grund: Auf Facebook kursierte ein Bericht über eine angebliche Vergewaltigung.

Von Ingrid Fuchs

Die Polizei hatte durch die Anfrage eines Journalisten von der Falschmeldung erfahren, ehe diese die Runde machen konnte. Sie war ihr ebenfalls via Facebook offensiv entgegengetreten, hat damit nach eigenen Angaben Hunderttausende User erreicht und wertet allein dies als großen Erfolg im Kampf gegen Falschmeldungen und Hetzbotschaften im Netz.

Die 55-Jährige, gegen die nun ermittelt wird, habe sich bislang nichts zu Schulden kommen lassen, sagte ein Polizeisprecher. Die Frau habe sich inzwischen einen Anwalt genommen.

Der Rosenheimer Polizeipräsident Robert Kopp ruft dazu auf, Falschmeldungen oder verdächtige Gerüchte in sozialen Medien schnell der Polizei zu melden. So könne man zur Objektivierung von Sachverhalten und auch zu einer "besseren gefühlten Sicherheit" beitragen.

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