Für Nürnbergs Paviane besteht Hoffnung. Nachdem der Tiergarten Nürnberg angekündigt hat, höchstwahrscheinlich mehrere Tiere eines zu klein gewordenen Areals zu töten, haben sich drei Institutionen gemeldet, die Tiere aufnehmen könnten. Für die Einrichtungen in England, Österreich und Indien werde man nun das übliche Prozedere einleiten, sagt Tiergartendirektor Dag Encke. Standardmäßig abgefragt werden zunächst Haltungsbedingungen und Absichten, danach der Wille, ob die Einrichtungen am Erhaltungszuchtprogramm teilnehmen wollen. Am Ende entscheide auch der europäische Zooverband.
Vor allem die Einrichtung in Indien, ein neuer Zoo mit großer Fläche, gilt als aussichtsreich. Selbstredend werde man keine Tötungen vornehmen, bevor man nicht wisse, ob eventuell doch Tiere abgegeben werden können, sagt der Zoodirektor. Am Grundsatzproblem - zu viele Tiere auf zu geringer Fläche - ändere das aber nichts. Man könne bestenfalls drei Jahre Zeit gewinnen für die Diskussion. Danach werde sich das Problem voraussichtlich erneut stellen. Mit der Art der öffentlichen Debatte zeigt sich Encke insgesamt zufrieden, diese sei sogar "sachlicher als gedacht". Lediglich in einem Fall prüfe man eine Strafanzeige.