Weihnachten:Nürnberger Christkindlesmarkt soll Friedensbotschaft senden

Am 1. Dezember eröffnet der Nürnberger Christkindlesmarkt - diesmal mit einer besonderen Friedensbotschaft. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Trotz des Gaza-Kriegs öffnen auch in diesem Jahr die Buden der Partnerstädte in Israel und Palästina. "Ein schönes Signal" sieht darin die Stadtspitze. Größere Sicherheitsbedenken gebe es nicht.

Von Max Weinhold, Nürnberg

Vom Nürnberger Christkindlesmarkt soll in diesem Jahr ein Zeichen für Frieden und Versöhnung ausgehen. Trotz des Kriegs im Nahen Osten sollen auf dem angrenzenden Markt der Partnerstädte Buden aus dem israelischen Hadera und dem palästinensischen Nablus, das im Westjordanland liegt, betrieben werden. Man freue sich sehr, dass sich beide Betreiber dazu entschieden hätten, auch in diesem Jahr in Nürnberg vertreten zu sein, sagte Tobias Schmidt, Chef im Bürgermeisteramt, am Montag bei einer Pressekonferenz zur bevorstehenden Eröffnung des Christkindlesmarktes.

In Zeiten von "Wirren, Krieg und Krisen" sehnten sich die Menschen "nach Beständigkeit, nach Herzenswärme, ein Stück weit nach Tradition", sagte Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Wer für einige Stunden ein bisschen Abstand gewinnen wolle von negativen Nachrichten, könne dies auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg tun.

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Veranlassung, angesichts des Kriegs in Gaza und auch in Deutschland ausgetragener Konflikte von dem Sicherheitskonzept der vergangenen Jahre abzuweichen, sehen Stadt und Polizei laut Tobias Schmidt nicht - wenngleich der Markt der Partnerstädte bei der Überwachung durch das Sicherheitspersonal besonders beachtet werde. "Für uns steht im Vordergrund das schöne Signal, dass gerade jetzt auch beide Städte wieder auf dem Christkindlesmarkt präsent sein wollen", sagte der CSU-Politiker.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt beginnt am 1. Dezember und ist in diesem Jahr bis Heiligabend geöffnet. Die Stadt erwartet an den 24 Markttagen mindestens zwei Millionen Besucher, davon 300 000 aus dem Ausland, sagte Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier, CSU.

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