Landtagswahlkampf 2023:Steinwurf auf Grünen-Spitzenduo: 45-Jähriger angeklagt

Das Ziel des mutmaßlichen Steinewerfers: Ludwig Hartmann und Katharina Schulze, Spitzenduo der Grünen im bayerischen Landtagswahlkampf 2023. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Im Landtagswahlkampf 2023 flog in Neu-Ulm ein Stein in Richtung Katharina Schulze und Ludwig Hartmann. Der Verdächtige soll mit der politischen Situation unzufrieden gewesen sein.

Nach der Attacke auf das bayerische Grünen-Spitzenduo Katharina Schulze und Ludwig Hartmann während des Landtagswahlkampfes 2023 hat die Münchner Generalstaatsanwaltschaft einen Verdächtigen angeklagt. Der 45-Jährige soll am 17. September in Neu-Ulm einen Stein in Richtung der Bühne, auf der gerade Schulze und Hartmann auftraten, geworfen haben.

Die beiden Landtagsabgeordneten wurden nicht getroffen und blieben unverletzt. Fraktionschefin Schulze beschrieb die Situation später als ihren "schlimmsten Moment" während des Wahlkampfes.

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Der mutmaßliche Steinewerfer sei wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und auch wegen Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt worden, berichtete Oberstaatsanwalt Sebastian Murer von der Generalstaatsanwaltschaft. Die Anklage muss nun vom Amtsgericht in Neu-Ulm geprüft werden. Amtsgerichtsdirektor Thomas Kirschner erklärte, dass über die Eröffnung des Hauptverfahrens noch nicht entschieden sei. Mit einem Prozesstermin sei vermutlich nicht vor dem Sommer zu rechnen.

Der damals 44 Jahre alte Verdächtige wurde von den vor Ort anwesenden Polizisten unmittelbar nach dem Wurf festgenommen, wogegen der Mann sich gewehrt haben soll. Er räumte die Tat nach Angaben der Ermittler später grundsätzlich ein. Als Motiv habe er angegeben, mit der politischen Situation unzufrieden zu sein. Er habe mit dem Steinwurf niemanden verletzen wollen.

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