Kürzlich stillgelegt, nun wieder aktiv: Der Shuttledienst Omobi soll von diesem Freitag an wieder in Murnau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) verkehren. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag auf seiner Website und in den sozialen Netzwerken mit. Damit sei der Ortsbus "nicht einmal sechs Wochen nach dem positiven Bürgerentscheid" wieder im Einsatz, heißt es dort.
Zuvor hatte es um das preisgekrönte Projekt monatelang Streit gegeben. Die Kleinbusse von Omobi können per App oder Anruf bestellt werden, wobei versucht wird, möglichst viele Fahrten zu einer gemeinsamen zu bündeln. Solche On-Demand-Systeme werden bundesweit als eine Möglichkeit diskutiert, um den öffentlichen Personennahverkehr in ländlich geprägten Gebieten voranzubringen. Doch dafür muss die öffentliche Hand in aller Regel bereit sein, selber Geld in die Hand zu nehmen: Ein Fahrtpreis von 2,50 Euro wie bei Omobi kann die Kosten nicht decken. Gleiches gilt allerdings auch für die vielen normalen Linienbusse, die häufig halbleer übers Land zuckeln.
Newsletter abonnieren:Mei Bayern-Newsletter
Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.
Trotzdem zog der Murnauer Gemeinderat angesichts der Kosten die Handbremse - mit der Folge, dass von Juli an nicht nur Omobi nicht mehr in Murnau fuhr, sondern überhaupt kein ÖPNV mehr. In einem Bürgerentscheid Ende Juli sprach sich dann eine Mehrheit für den Rufbus aus. Die Wiederinbetriebnahme nun setzt den Entscheid um.
"Die größte Herausforderung war, das Fahrer-Team in der kurzen Zeit wieder komplett zu machen, nachdem wir uns Ende Juni aufgrund der Betriebspause von einigen verabschieden mussten", teilte Omobi-Geschäftsführer Robert Schotten mit. Der neue Vertrag laufe vorerst bis Ende 2024. Dann sei die Ausweitung des On-Demand-Systems auf den gesamten nördlichen Landkreis Garmisch-Partenkirchen geplant.