Tourismus:Mittenwalder lehnen Hotelprojekt ab

In einem Bürgerentscheid spricht sich die Mehrheit gegen einen Verkauf des gemeindeeigenen Filetgrundstücks aus.

Die Einwohner von Mittenwald im Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben per Bürgerentscheid ein großes Hotelprojekt in ihrer Marktgemeinde zu Fall gebracht. Gegen die nahezu einhellige Meinung im Gemeinderat haben die Bürger am Sonntag mit einer Mehrheit von gut 57 Prozent beschlossen, dass eine gemeindeeigene Fläche zwischen Bahnhof und Rathaus nicht an die Hotel-Investoren verkauft werden soll.

Für das etwa 11000 Quadratmeter große und derzeit weitgehend unbebaute Filetgrundstück gab es bereits 2009 erste Hotel-Pläne. 2017 hatte sich ein Bürgerentscheid für ein neues Hallenbad und 2018 ein Ratsbegehren gegen dieses Bad um die gleiche Fläche gedreht. Den aktuellen Bürgerentscheid haben die Betreiber einiger kleinerer Gästehäuser angestoßen. In ihren Augen hätte das geplante Hotel einen viel zu städtischen Charakter für den Ort gehabt. Eine Studie für die stark vom Tourismus abhängige, aber unter stetem Bettenschwund leidende Gemeinde hatte das Projekt dagegen als verträglich eingestuft. Die "Deutsche Seereederei" hätte in Mittenwald ein neues Haus ihrer "A-ja"-Hotelkette errichten wollen, wie sie in Bayern vor einigen Jahren in Ruhpolding und erst in diesem Sommer in Garmisch-Partenkirchen eröffnet wurden. Eine weitere Dependance am Tegernsee war 2016 am beträchtlichen lokalen Widerstand gescheitert.

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