Die Zukunft des Allgäuer Autorenfilmfestivals "Filmzeit" ist ungewiss. Nachdem der gesamte Vorstand des Trägervereins zurückgetreten war, hat die Mitgliederversammlung kürzlich die Auflösung des "Filmzeitkaufbeuren e.V." beschlossen. Ob und wie das 2008 ins Leben gerufene Festival in einer anderen Organisationsstruktur und mit neuem Konzept weitergeführt werden kann, darüber wird derzeit verhandelt. Andere Locations, ein kleineres Format, vielleicht ein anderer Termin - vieles steht auf dem Prüfstand.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es. Laut der Leiterin Birgit Kern-Harasymiw hat die Stadt Kaufbeuren signalisiert, die "Filmzeit" auch weiterhin zu unterstützten. "Es besteht Hoffnung, kurzfristig eine kleine 16. Festivalausgabe in diesem Oktober mit ,Kinderfilmzeit', mit ,Schulfilmzeit' und vielleicht mit einem reduzierten Hauptwettbewerb (...) im Kaufbeurer Stadttheater zu veranstalten", teilte Kern-Harasymiw mit.
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Der 2009 gegründete Verein war aufgelöst worden, nachdem nach dem Rücktritt des Vorstands niemand Verantwortung für die Posten übernehmen wollte, also keine Nachfolger gefunden werden konnten. In ihrem Resümee räumte die Festivalleiterin ein, "in Summe" viel zu wenige Menschen erreicht zu haben. Selten ausverkaufte Veranstaltungen und kaum junge Zuschauer sind einige der Kritikpunkte. "Der Pandemie allein die Schuld zu geben, wäre zu einfach", hieß es weiter.
Die "Filmzeit" war 2008 als "Filmzeitkaufbeuren" von Roman Harasymiw gegründet worden. Das unabhängige Autorenfilmfestival für Kurzfilme bis 40 Minuten Länge hat sich seitdem überregional einen Namen gemacht; seit 2020 gibt es weitere Spielorte in Kempten und Immenstadt.