Bereits jetzt haben bayernweit etwa 800 Polizistinnen und Polizisten eine spezielle Radl-Uniform, außerdem gibt es auf Dienststellen 600 Fahrräder und Pedelecs im Polizei-Design oder in Zivil-Variante. Die Staatsregierung will die Fahrradstreifen weiter ausbauen. Zum einen seien für den Haushalt 2023 dafür 250 000 Euro beantragt, um etwa weitere Ausstattung zu kaufen und zu testen, teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag mit. Zum anderen stellte der Minister gemeinsam mit der Münchner Polizei die erste hauptamtliche Fahrradstaffel mit zunächst drei Beamten vor - als Teil eines Pilotprojekts, zu dem im Juli das Polizeipräsidium Mittelfranken mit der Region Nürnberg hinzukommen wird. Ziel sei, die Alltagstauglichkeit und Einsatzmöglichkeiten zu erproben. Die hauptamtlichen Staffeln könnten auch die Kapazitäten an weiteren Dienststellen koordinieren. Erfahrungen des Pilotprojekts sollen dann nach einem Jahr ausgewertet und mit allen Präsidien besprochen werden; womöglich also zur Nachahmung in Städten in Schwaben oder Niederbayern.
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Ein Radl-Einsatz könne bei Fahndungen, Vermisstensuchen oder Ruhestörungen hilfreich sein; man wolle dadurch auch die Verkehrssicherheit des Fahrradverkehrs stärken, sagte Herrmann. So sei denkbar, dass Polizisten zur Aufnahme von Unfällen häufiger mit dem Fahrrad kommen. Auch die Begleitung von Veranstaltungen sei ein Einsatzfeld, beim G-7-Gipfel in Elmau seien ebenfalls schon Radlstreifen geplant. In manchen Fällen könne das Fahrrad dem Streifenwagen überlegen sein, etwa bei der Zufahrtsmöglichkeit; hinzu komme die "absolute Umweltfreundlichkeit", die bessere Ansprechbarkeit für Bürger - und auch der "positive Fitnesseffekt" für Polizistinnen und Polizisten.