Cyberangriff:Hacker greifen Patientendaten aus schwäbischen Kliniken ab

Im Einzelfall lässt sich recherchieren, welche Daten von welchen Personen betroffen sind. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die Katholische Jugendfürsorge Augsburg ist eine der größten Gesundheits-, Sozial- und Bildungseinrichtungen in Bayern. Kürzlich gab es einen Cyberangriff. Was Patienten nun wissen müssen.

Von Florian Fuchs, Augsburg

Hacker haben die IT-Infrastruktur der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese (KJF) Augsburg angegriffen, geknackt - und sich auf diese Weise Zugriff auf sensible Dateien wie Finanzdaten und Patientendaten erlangt. Laut KJF erfolgte der Cyberangriff am 17. April, der Betrieb in den betroffenen Einrichtungen und Kliniken läuft allerdings reibungslos weiter. Die KJF ist einer der größten Anbieter für Gesundheits-, Sozial- und Bildungsdienstleistungen in Bayern. Betroffen sind etwa Kliniken in Augsburg, Kempten, Nördlingen, Murnau.

Den Tätern sei es gelungen, die Sicherheitsschranken zu überwinden, um sich Zugriff auf Teile der IT-Infrastruktur zu sichern, schreibt die KJF in einer Mitteilung. Personaldaten von Mitarbeitern, Finanzdaten, Patienten- und Gesundheitsdaten seien teils abgeflossen. Behandlungsdokumentationen und Arztbriefe aus den betroffenen Kliniken seien nicht entwendet worden. Welche Patienten, Kontaktpersonen oder Mitarbeiter betroffen sind, lässt sich im Einzelfall recherchieren. Die KJF hat für potenziell Betroffene unter 0821 45057 500 eine Hotline eingerichtet, um eine solche Recherche anzustoßen. Informationen gibt es auch auf der Homepage unter kjf-augsburg.de/cyberangriff. Folgen des Cyberangriffs könnten Identitätsdiebstahl, Rufschädigung und Bloßstellung sein; die KJF bittet Betroffene um höchste Vorsicht.

Die IT-Systeme würden seit dem Vorfall engmaschig überwacht, eine fristgerechte Meldung an die zuständigen staatlichen Stellen und Aufsichtsbehörden sei erfolgt.

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