In Corona-Zeiten sind gute Nachrichten rar. Zum Glück zeigen alte Geschichten, wie man Krisen überleben kann. Die Bayerische Landesbank ist so eine Geschichte. Am Freitag teilte sie mit, 2019 vor Steuern 653 Millionen Euro erzielt zu haben. Ein ordentliches Ergebnis, vor allem verglichen mit dem vor zehn Jahren. Die Finanzkrise hatte sie und andere Institute damals schwer getroffen, Steuergeld rettete. Es tat sich ein Abgrund auf, den selbst Gerhard Polt kaum fassen konnte: "Die Landesbank ist doch kein Loch. Ein Loch hat einen Rand."
Heute hat die Corona-Krise Tausenden Firmen Löcher in die Bücher gerissen. Theoretisch die Gelegenheit für die Finanzindustrie, sich zu revanchieren und die Löcher zu stopfen. Bei den "Corona-Schutzschirm-Krediten" tragen bis zu 90 Prozent des Kreditausfallrisikos die Landesförderanstalt und die KfW, sprich Freistaat und Bund. Das Restrisiko tragen die Hausbanken der Firmen. Doch praktisch häufen sich Klagen, diese würden Kredite verzögern, ablehnen oder weitere Bürgschaften fordern.
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"Oftmals sind die Bedenken zu groß, dass die durch die Betriebsschließung verursachten Einbußen nicht mehr aufgeholt und die dann anstehenden Rückzahlungen nicht mehr bedient werden können", warnte die IHK Schwaben. Logisch: Wer nicht weiß, wann die Krise endet, kann der Bank nicht sagen, wann er wie viel verdient. Für die vorgeschriebene Bonitätsprüfung ist das freilich Gift. Und natürlich wollen die Banken nicht wieder auf faulen Krediten sitzen bleiben.
Für mehr gute Nachrichten muss man sich also etwas überlegen. So könnten die Banken ein bisserl mutiger bei der Kreditvergabe werden, um der alten Zeiten willen. Oder die Politik springt ein. Der Sparkassenverband Bayern teilte bereits mit, "Erleichterungen bei der Regulation" vorgeschlagen zu haben, welche die Staatsregierung umgehend an den Bund "adressiert" habe. Immerhin die Postzustellung scheint zu funktionieren, laut Berichten arbeitet Berlin an einem neuen Programm, wonach die KfW die Haftung zu 100 Prozent übernehmen soll. Für die betroffenen Firmen bleibt zu hoffen, dass das dann besser klappt. Zwar hat die Geschichte der Landesbank gelehrt, dass am Ende immer genug Geld da ist. Es muss aber rechtzeitig ankommen.