Brände - München:Herrmann nach Stromausfall: "Beunruhigende Dimension"

Bayern
Starkstromkabel brennen in einer Baugrube. Foto: ---/Feuerwehr München/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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München (dpa/lby) - Nach dem mutmaßlich von Brandstiftern verursachten Stromausfall in München sieht Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine neue Dimension. "Wir nehmen das sehr ernst. Die Auswirkungen des Stromausfalls hatten von der Dauer und Größenordnung her eine beunruhigende Dimension", sagte er nach Angaben seines Ministeriums. Zuvor hatte der "Münchner Merkur" darüber berichtet.

Bei dem Feuer am Freitagmorgen vergangener Woche in einer Baugrube waren rund 50 Stromkabel der Mittelspannung vollkommen zerstört worden. In der Folge fielen etwa 150 Trafostationen - und in rund 20.000 Haushalten der Strom aus. Einige waren anderthalb Tage lang ohne Elektrizität.

Die Polizei prüft inzwischen ein mögliches Bekennerschreiben aus dem linksextremen Milieu. Dieses sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher. Dem auf der Online-Plattform "Indymedia" veröffentlichten Schreiben zufolge soll der Anschlag auf das Strom- und Glasfasernetz einem Rüstungskonzern am Münchner Ostbahnhof gegolten haben. Nach Angaben Herrmanns ist auch das Landesamt für Verfassungsschutz in die Ermittlungen eingebunden.

Bereits seit einigen Jahren verübten Linksextremisten in ganz Deutschland vermehrt Brandanschläge, sagte Herrmann. Ziele waren den Angaben zufolge "unter anderem Verkabelungen bei der Bahn, hochwertige Fahrzeuge und Mobilfunkeinrichtungen, wie im vergangenen Jahr auch in München". Deutschlandweit wachse die Zahl mutmaßlich linksextremistisch motivierter Brandanschläge. All das sei "sehr besorgniserregend": "Mit Blick auf mögliche weitere Anschläge auf Infrastruktureinrichtungen ist die Polizei sehr wachsam."

© dpa-infocom, dpa:210528-99-775483/3

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