CSU und Freie Wähler könnten ihre Koalition fortsetzen, die AfD würde zulegen, die FDP aus dem Landtag fliegen. Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag des Bayerischen Rundfunks erstellt hat. Wäre nicht im Herbst 2023, sondern bereits jetzt Landtagswahl, käme die CSU auf 37 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im Bayerntrend vom Januar 2022 und in etwa das Ergebnis der Wahl 2018 - aber ein schlechterer Wert als in den jüngsten Umfragen anderer Institute, bei denen die CSU zuletzt um 40 Prozent lag. Dagegen legen die Freien Wähler deutlich zu. Stimmten zu Jahresbeginn nur acht Prozent für die Partei von Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger, sind es nun elf Prozent.
Auch die Grünen verbessern sich im Vergleich zum vorherigen Bayerntrend. Sie kämen demnach auf 18 Prozent (plus zwei Punkte). Die SPD rutscht ab, von 14 auf zehn Prozent. Die AfD wiederum, die zuletzt deutschlandweit in Umfragen zulegen konnte, steht auch in Bayern wieder besser da, bei zwölf Prozent (plus zwei), vor Freien Wählern, SPD und FDP, die der Umfrage zufolge damit rechnen muss, bei der Landtagswahl 2023 an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern. Die Liberalen kämen aktuell auf schwache drei Prozent (minus vier), was ebenfalls den Bundestrend widerspiegelt. Auch im Freistaat überwiegt mit 69 Prozent (plus 27) das negative Urteil über die Ampel-Koalition im Bund deutlich. Lediglich 29 Prozent (minus 19) äußern sich zufrieden.
Obwohl CSU und Freie Wähler ihre Regierungsmehrheit laut Umfrage verteidigen könnten, stellt die Mehrheit der Menschen in Bayern auch der schwarz-orangen Koalition ein eher schlechtes Zeugnis aus. Nur 44 Prozent der Befragten äußerten sich zufrieden mit der Arbeit der Staatsregierung, 54 Prozent sind unzufrieden. Im Januar 2022 fiel das Urteil noch bei gut der Hälfte der Befragten positiv aus, nun überwiegt die Kritik an der Regierungsarbeit. Mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine, die Energiekrise und die wirtschaftliche Lage sind 64 Prozent der Befragten beunruhigt, laut BR ein Höchstwert im Bayerntrend, der seit 1998 erhoben wird. 61 Prozent fürchten zudem, ihre Rechnungen bald nicht mehr zahlen zu können.