Wohnungsbau:Söder verfehlt sein eigenes Ziel deutlich

Markus Söder bei einer Pressekonferenz am Rande der Winterklausur der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

10 000 bezahlbare Wohnungen wollte die Landesregierung bis Ende 2024 neu bauen. Doch 93 Prozent der Wohnungen könnten nicht rechtzeitig fertiggestellt werden.

Bayern bleibt laut BR-Recherchen deutlich unter dem von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ausgegebenem Ziel von 10 000 neuen und bezahlbaren Wohnungen bis 2025 zurück. Einem Bericht des Bayerischem Rundfunks zufolge werde die staatliche Baugesellschaft Bayernheim maximal 682 sozial geförderte Wohnung bis Ende 2024 fertig stellen - das wären gerade einmal sieben Prozent der Zielvorgabe. Der BR beruft sich dabei auf Daten aus dem bayerischen Bauministerium.

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Bauminister Christian Bernreiter (CSU) hingegen hatte zu Wochenbeginn betont, es seien schon bis zu 4500 bezahlbare Wohnungen "auf den Weg gebracht" worden, bis Ende des Jahres sollten es 5400 sein.

"Und das trotz Corona, Ukrainekrieg, Lieferschwierigkeiten und Fachkräftemangel in der Baubranche. Die privaten Wohnungsbauunternehmen streichen heuer den Bau von 2000 neuen Wohnungen. Die Bayernheim nimmt dagegen massiv Fahrt auf", teilte Bernreiter am Samstag mit und betonte die Bedeutung der Bayernheim, da viele privaten Unternehmen oft kein Interesse am Bau von Sozialwohnungen hätten.

"Man kann da nicht zaubern", hatte er zuvor am Montag gesagt - aber die Zahlen könnten sich sehen lassen. Die Zielmarke von 10 000 neuen Wohnungen sei "keine Utopie", betonte Bernreiter, der das Amt Ende Februar 2022 übernommen hatte.

Die meisten der bislang 4500 Wohnungen sind aber nicht fertiggestellt, sondern noch in der Planungsphase. Die Süddeutsche Zeitung hatte Anfang Januar berichtet, dass knapp 3500 der 4500 Wohnungen in Planung oder Entwicklung seien. Ministerpräsident Söder hatte zu seinem Amtsantritt 2018 die 10 000 neuen bezahlbaren Wohnungen im Freistaat als Ziel formuliert.

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