Maskenaffäre:Anrufe im Badezimmer, Mails bis Mitternacht

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Die hohen Provisionen, die die Politiker Alfred Sauter und Georg Nüßlein für ihre Vermittlung von Maskengeschäften erhalten haben, stehen ihnen zu. So hat es der Bundesgerichtshof entschieden. (Foto: Kay Nietfeld/dpa-tmn)

Eine Mitarbeiterin des bayerischen Gesundheitsministeriums berichtet im Landtag vom Behördenalltag im Corona-Ausnahmezustand. Während die Beamten Tag und Nacht arbeiteten, bereicherten sich andere an Maskengeschäften.

Von Klaus Ott, München

Die ersten Anrufe auf dem Handy kamen früh am Morgen, während sie noch unter der Dusche stand. Um 7.30 Uhr saß Tanja Decker, als sie gegen die Pandemie kämpfte, dann bereits an ihrem Schreibtisch im bayerischen Gesundheitsministerium. Telefonieren, Mails beantworten, Pläne erarbeiten, Besprechungen. Das ging bis zum späten Abend, und da waren dann immer noch viele Mails zu erledigen, bis zu 80 Stück. Heimgefahren ist die Ministerialrätin eigentlich nur zum Schlafen. Ihr Job war es unter anderem gewesen, Masken und andere Schutzkleidung für Alten- und Pflegeheime, Arztpraxen und Kliniken zu besorgen.

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