Gesundheitsvorsorge:Bayern setzt auf kommunale Hitzeschutzpläne

Ein Wassernebel - ob aus der Sprühflasche, dem fein eingestellten Wasserschlauch oder Rasensprenger - sorgt für Abkühlung. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn)

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält bundes- oder landesweite Hitzeschutzpläne für nicht zielführend. Diese müssten "auf die Situation vor Ort angepasst" sein.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält bundes- oder landesweite Hitzeschutzpläne für nicht zielführend. Hitzeaktionspläne seien "nur dann effizient, wenn sie auf die Situation vor Ort angepasst sind", sagte Holetschek dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag. Denn gerade in Flächenländern wie Bayern seien die Gegebenheiten in den einzelnen Regionen jeweils unterschiedlich: "Im fränkischen Kitzingen beispielsweise ist das Wetter eben anders als in Garmisch-Partenkirchen."

In Bayern unterstütze man die Kommunen bei der Planung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen, erläuterte der Minister. Die Verantwortlichen auf kommunaler Ebene wüssten letztlich "am besten, welche Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Menschen vor Ort geeignet und erforderlich sind", sagte der Minister. Konkret unterstütze man mit dem Bayerischen Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel, das neben den Kommunen auch Beratungsstelle und Ansprechpartner für Pflegeeinrichtungen und Kliniken sei.

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Zudem gibt es in Bayern die "Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel", die etwa die Vernetzung der Kommunen beim Thema vorantreibe. Ein weiteres Projekt sei "Klimaanpassungsmaßnahmen in der Pflege" (KlapP). Die Maßnahmen zeigten Wirkung, so ein Ministeriumssprecher. Laut einer Umfrage des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hatten im Jahr 2022 nur drei Prozent der Kommunen angegeben, an einem Hitzeaktionsplan zu arbeiten. Die Zahl liege in diesem Jahr bereits bei 23 Prozent.

Holetschek sagte zu den von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Plänen zum Hitzeschutz, die Bundesregierung dürfe sich "nicht vor ihrer Verantwortung wegducken". Der Bund müsse die Kommunen dabei finanziell unterstützen: "Gesundheitsschutz kostet - aber das muss es uns wert sein."

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