Landespolitik:Hagen bleibt nach Kampfabstimmung Chef der bayerischen FDP

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Katja Hessel und Martin Hagen führen künftig gemeinsam die bayerische FDP an. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Auf dem Landesparteitag der Freien Demokraten kandidiert überraschend auch der frühere Vorsitzende Duin. Der Amtsinhaber setzt sich nur knapp durch. Auch die neue Co-Vorsitzende bekommt viele Gegenstimmen.

Martin Hagen bleibt nach einer überraschenden Kampfabstimmung Landesvorsitzender der bayerischen FDP. Beim Landesparteitag am Samstag in Amberg kandidierte auch Albert Duin für den Vorsitz. Hagen setzte sich in der Abstimmung knapp mit 210 zu 182 Stimmen durch. Er und sein unterlegener Gegenkandidat, der bereits von 2013 bis 2017 Landesvorsitzender war, riefen danach die Partei zur Einigkeit auf.

Im Anschluss wurde die von Hagen vorgeschlagene Katja Hessel, Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin im Finanzministerium, zur Co-Vorsitzenden gewählt. Sie erhielt bei 395 abgegebenen Stimmen 213 Ja- und 167 Nein-Stimmen. Nach Angaben der bayerischen FDP ist der Landesverband der erste in der Partei, der auf eine Doppelspitze setzt.

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Vor der Abstimmung hatte sich bereits die Aussprache der Partei nach der verlorenen Landtagswahl sehr viel länger hingezogen als geplant. Dabei war deutliche Kritik an der Berliner Ampel-Koalition und an der Spitze der Bundespartei, teils aber auch an der Parteiführung in Bayern laut geworden.

Die FDP hatte bei der Landtagswahl drei Prozent der Stimmen erhalten und damit den Wiedereinzug in den Landtag verpasst. Hagen will sich künftig etwas aus dem Alltagsgeschäft zurücknehmen. Er plant eine Auszeit mit der Familie und will danach in Teilzeit oder auf Projektbasis seine frühere Tätigkeit als Kommunikationsberater wieder aufnehmen. Für die FDP sei er ab November nur noch als ehrenamtlicher Politiker tätig.

Hagen ist 42 Jahre alt und hatte im November 2021 den alleinigen Vorsitz des Landesverbandes übernommen, zudem war er in der vergangenen Wahlperiode Chef der FDP-Landtagsfraktion. Nach der verheerenden Wahlniederlage hatte Hagen seinen Rücktritt angeboten.

Die Nürnbergerin Hessel, 51, war von 2008 bis 2013 Wirtschaftsstaatssekretärin in der bayerischen Staatsregierung. Damals regierte die FDP zusammen mit der CSU, scheiterte aber bei der Wahl 2013 wie in diesem Jahr am Wiedereinzug in den Landtag. Hessel hatte bereits vor Wochen angekündigt, sie wolle als Landesvorsitzende die Sichtbarkeit der FDP Bayern in der außerparlamentarischen Opposition erhöhen.

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