Arbeitskampf:Tarifeinigung in bayerischer Brauwirtschaft

In den Braukesseln wird es weiterhin blubbern, beispielsweise im Paulaner am Nockherberg. (Foto: Robert Haas)

Die Biergartensaison ist gerettet, die Brauerei-Mitarbeiter bekommen mehr Geld. Sonst wären laut Verhandlungsführer "ab nächster Woche die Braukessel kalt geblieben".

Kurz vor Beginn der Biergartensaison haben sich die bayerischen Brauer und die Gewerkschaft NGG auf einen Tarifabschluss geeinigt. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten erhalten die rund 10 000 Beschäftigten vom 1. Juni an 285 Euro mehr, am 1. März 2024 steigen die Gehälter dann um weitere 3,9 Prozent, wie der Bayerische Brauerbund am Donnerstag mitteilte.

Laut NGG entspricht das insgesamt einer Erhöhung um 11,7 Prozent. Zudem erhalten die Mitarbeiter in drei Tranchen 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Für die Auszubildenden gibt es neben mehr Geld auch Verbesserungen bei freien Tagen.

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Der Tarifkonflikt konnte in 14-stündigen Verhandlungen, die sich bis in die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zogen, nur durch eine Schlichtung gelöst werden. Der Brauerbund sieht das Ergebnis als "enorme zusätzliche Belastung". Man habe aber vor einer schweren Wahl gestanden: "Einen nur schwer verantwortbaren Schlichterspruch akzeptieren oder einen Streik mit ungewissem Ergebnis riskieren."

Bei der NGG spricht man dagegen von einem wichtigen und dringend nötigen Schritt, der nur durch die hohe Entschlossenheit der Beschäftigten erreicht worden sei. "Bei einem Scheitern der Schlichtung wären ab nächster Woche die Braukessel kalt geblieben", sagte Verhandlungsführer Mustafa Öz.

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