Katholische Kirche:Künftiger Bamberger Erzbischof schwört dem Staat Treue

Markus Söder (rechts, CSU) vereidigt Herwig Gössl, den neuen Erzbischof von Bamberg, im Prinz-Carl-Palais. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die Zeremonie ist im Staatskirchenvertrag, den Bayern und der Vatikan geschlossen haben, für neue Bischöfe vorgeschrieben.

Der künftige Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat einen Treueeid auf die Verfassung abgelegt. Im Staatskirchenvertrag zwischen Bayern und dem Vatikan ist dies für neue Bischöfe vorgeschrieben. Gössl ist bereits Weihbischof in Bamberg und tritt das Amt des Erzbischofs offiziell am 2. März an. Er legte den Eid am Montag vor Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ab.

Gössl sagte laut Mitteilung bei der Zeremonie in München, er sehe es als Aufgabe von Kirche und Staat an, zusammenzuwirken, "damit sich die Hoffnung auf Heil durchsetzt in den Herzen der Menschen, damit die Menschenfänger und Populisten keinen Boden gewinnen und der Friede auf Erden wachsen kann". Die Kirche werde immer wieder aufgefordert, sich aus der Politik herauszuhalten und sich um den Glauben zu kümmern. Es sei zwar richtig, dass es nicht zur Aufgabe der Kirche gehöre, sich detailliert in die Tagespolitik einzumischen oder sich parteipolitisch zu äußern. Es sei jedoch nicht möglich, den Bereich des Glaubens von den Lebensfragen der Menschen zu trennen.

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"Glaubende Menschen werden sich hoffentlich auch in Zukunft politisch und gesellschaftlich engagieren und in ihren Entscheidungen für Werte einstehen, die sie nicht aus sich selbst heraus haben und die sie auch nicht der - vermeintlichen - Mehrheitsmeinung unterordnen", sagte Gössl. In der Eidesformel heißt es unter anderem: "Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, Deutschland und Bayern Treue. Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen."

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