München:Wittelsbacher Familie versteigert wertvollen Kunstschatz

Ein viele Jahrzehnte verschwundener Schatz der Wittelsbacher ist am Montag in München versteigert worden. Das meiste Geld brachten vier Porträts des Hofmalers...

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München (dpa) - Ein viele Jahrzehnte verschwundener Schatz der Wittelsbacher ist am Montag in München versteigert worden. Das meiste Geld brachten vier Porträts des Hofmalers Joseph Stieler. Die Besitzer des Stieler-Hauses am Tegernsee hätten für 350 000 Euro den Zuschlag erhalten, teilte das Auktionshaus Neumeister am Abend mit. Die Gemälde zeigten unter anderem König Maximilian I. Joseph von Bayern (1756-1825) und seine Frau Karoline Friederike (1776-1841). Auch Porzellan und Silber kamen unter den Hammer.

Die Kunstgegenstände stammen laut Neumeister aus dem Schloss Nádasdy in der westungarischen Stadt Sárvár. Nach dem Ende des Königreichs Bayern 1918 blieb es im Besitz der Wittelsbacher Familie. Der letzte König Ludwig III. habe sich gerne dorthin zurückgezogen, um auf die Jagd zu gehen. Am 18. Oktober 1921 starb er dort. Als 1945 die russische Armee anrückte, sei die Familie geflohen und habe viele Kunst- und Silbersachen in dem Schloss zurückgelassen. Erst 2004 habe sie mit dem ungarischen Staat Restitutionsverhandlungen aufgenommen.

Bei der Sonderauktion am Montag kamen rund 80 Lose zum Aufruf, darunter eine goldverzierte Vase mit dem aufgemalten Panorama des Berliner Prachtboulevards Unter den Linden sowie Teile aus dem Bamberger Service - dem Tafelsilber der Bamberger Fürstbischöfe, das 1803 im Zuge der Säkularisation in die Münchner Residenz gekommen war.

© dpa-infocom, dpa:210314-99-819338/3

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