Muss es eigentlich immer um die Texte von Bertolt Brecht gehen? Blickt man auf das diesjährige Programm des Augsburger Brechtfestivals, liegt der Schluss nahe: nicht unbedingt. Festivalleiter Julian Warner hat sich einen ganz eigenen Weg zu dem in Augsburg geborenen Dichter gesucht. Statt um Dramen und Gedichte geht es ihm mehr um Brechts Ideen und Konzepte. Und diesmal vor allem um Brechts Zugang zum Sport. Am 23. startet das Brechtfestival mit dem Titel "No Future", es ist die zweite Ausgabe, die Warner kuratiert. Kurz vor Beginn musste sich der Kulturanthropologe dabei noch gegen Antisemitismus-Vorwürfe wehren, die er allerdings ausräumen konnte. Hintergrund war ein von mehr als 1500 Kulturschaffenden unterzeichneter Brief, der sich 2020 gegen eine Resolution des Bundestages zur Boykottbewegung "Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen" ( BDS) wendete.
Interview mit Julian Warner:"Die Diskussionen müssen da sein, wo die Leute schwitzen"
Lesezeit: 7 Min.
Bertolt Brecht, Rugby und Fingerbillard scheinen nicht viel miteinander zu tun zu haben. Auf dem Augsburger Brechtfestival ist das allerdings anders, da trifft die "Mutter Courage" auf den "Kraftklub". Warum das so ist, erklärt Festivalleiter Julian Warner.
Interview von Yvonne Poppek, Augsburg
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