Sport kompakt:Vanendert siegt, Contador schaut zu

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Auf der Tour-Bergetappe zum Plateau de Beille gewinnt ein Belgier, Alberto Contador kann nicht angreifen. Beim Aachener CHIO-Dressurpreis glänzt erneut Favorit Totilas, Audi gewinnt das erste Showrennen im Münchner Olympiastadion, Britta Heidemann holt Silber bei der Fecht-WM in Sheffield.

Sport kompakt

Der Belgier Jelle Vanendert hat am Samstag auf der 14. Etappe der Tour de France seinen ersten Tagessieg gefeiert. Der Radprofi vom Team Omega-Lotto setzte sich am Schlussanstieg des 168,5 Kilometer langen Teilstücks von Saint-Gaudens nach Plateau de Beille entscheidend ab und gewann vor dem Olympiasieger Samuel Sanchez. Der luxemburgische Mitfavorit Andy Schleck (Leopard-Trek) wurde auf der Pyrenäen-Königsetappe Dritter. Der Franzose Thomas Voeckler (Team Europcar) verteidigte mit einer starken Leistung das Gelbe Trikot. Tony Martin von HTC-Highroad verlor weiter an Boden, Mitfavorit Alberto Contador beäugte sich lange mit den Schleck-Brüdern - und konnte am Ende nicht mehr angreifen.

Der Berlgier Jelle Vanendert gewinnt die 14. Etappe der Tour de France - die Favoriten Andy Schleck und Alberto Contador griffen am Ende nicht mehr ein. (Foto: AFP)

Matthias Rath und das Millionenpferd Totilas haben ihre sportlich höchst erfolgreiche Phase beim CHIO in Aachen im Grand Prix Special fortgesetzt. Das Paar aus Kronberg brachte es in der zweiten Wertungsprüfung um den Großen Dressurpreis auf 83,083 Punkte und ist nun auch für die Kür am Sonntag (10.00 Uhr/live im WDR) Favorit. Bereits im Grand Prix am Donnerstag triumphierten Ross und Reiter mit 82,140 Prozentpunkten und führte die deutsche Equipe zum Sieg. Isabell Werth bestätigte mit dem Nachwuchspferd El Santo ebenfalls ihren Aufwärtstrend und kam mit 78,292 Punkten hinter der Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival (79,771) auf den dritten Rang. Christoph Koschel (Hagen a.T.W.) erfüllte die Erwartungen und ritt mit dem zwölf Jahre alten Wallach Donnperignon mit guten 76,708 Punkten auf den sechsten Platz. Die vierte deutsche Starterin Anabel Balkenhol (Rosendahl) war wegen einer Verletzung ihres Pferdes Dablino vor dem Grand Prix ausgeschieden.

Beim ersten Showrennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft im Münchener Olympiastadion hat Edoardo Mortara in einem Audi A4 den Tagessieg herausgefahren. "Es war sehr knapp und hat großen Spaß gemacht", sagte der Italiener nach seinem Erfolg. In zehn Runden über etwa 1200 Meter inklusive Boxenstopps fuhr er eine Zeit von 9:53 Minuten und verwies den Meisterschaftsführenden Bruno Spengler (Kanada) in einem Modell der Mercedes C-Klasse um vier Hundertstelsekunden auf Platz zwei. "Ich hätte natürlich gerne gewonnen, aber ich bin auch froh, dass ich meinen Wagen nicht kaputtgefahren habe. Das ist auf dieser Strecke wichtig", sagte Spengler. Am Sonntag geht die Show in München weiter, dann werden 18 DTM-Piloten im K.o.-System gegeneinander antreten - jeweils Audi- gegen Mercedes-Fahrer.

Degen-Olympiasiegerin Britta Heidemann hat bei den Fecht-Europameisterschaften in Sheffield das Finale gegen die Schweizerin Tiffany Geroudet mit 8:9 Treffern im "Sudden Death" verloren. Mit Silber verpasste die 28-Jährige aus Leverkusen ihren zweiten EM-Titel nach dem Sieg 2009 im bulgarischen Plowdiw. Für den Deutschen Fechter-Bund (DFeB) war es nach Degen-Gold des Leipzigers Jörg Fiedler die dritte Medaille in der englischen Stadt. Zum Abschluss der Einzelwettbewerbe am Samstag hatte der Dormagener Max Hartung vor Heidemanns Finalegefecht Bronze mit dem Säbel gewonnen.

Die deutschen Triathleten haben beim WM-Rennen in Hamburg durchwachsene Leistungen geboten. Während der Australier Brad Kahlefeldt am Samstag erstmals in der Hansestadt triumphierte, sorgte die zweite Garde der Deutschen Triathlon Union (DTU) für die besten Ergebnisse. Der Rostocker Sebastian Rank schaffte mit Platz vier im vierten von sieben Rennen der diesjährigen World Championship Series das beste deutsche Saisonresultat. Der Saarbrücker Jonathan Zipf kam als Neunter ebenfalls noch unter die besten Zehn. Maik Petzold aus Bautzen fiel auf der Laufstrecke zurück und wurde nur 24.. Doppeltes Pech hatte Olympiasieger Jan Frodeno: Erst verlor er die Badekappe beim Wechsel vom Schwimmen zum Rad und wurde mit einer Zeitstrafe von 15 Sekunden belegt. Dann ereilte ihn in der letzten Runde auf dem Rad ein Defekt, nachdem er bis dahin vorne mitmischte.

Einen ganz schlechten Tag erwischten die deutschen Beachvolleyballer beim Grand-Slam-Turnier in Moskau. Alle vier Männer-Teams des Deutschen Volleyball-Verbandes sind am Samstag in der zweiten Runde ausgeschieden. Julius Brink und Jonas Reckermann hatten gegen die Brasilianer Thiago/Harley Marques mit 0:2 (14:21, 19:21) das Nachsehen. David Klemperer/Eric Goreng unterlagen den Schweizern Patrick Heuscher/Jefferson Bellaguarda ebenfalls mit 0:2 (19:21, 16:21). Nach hartem Kampf verloren auch Sebastian Dollinger/Stefan Windscheif mit 1:2 (18:21, 29:27, 10:15) gegen die Chinesen Linyin Xu/Penggen Wu. Ebenfalls eine Dreisatz-Niederlage mussten Jonathan Erdmann/Kay Matysik beim 1:2 (24:26, 21:18, 8:15) gegen Todd Rogers/Philip Dalhausser aus den USA hinnehmen.

Der erste NBA-Profi hat sich wegen des Lockouts in der nordamerikanischen Basketballliga einem europäischen Klub angeschlossen. Deron Williams, Aufbauspieler der New Jersey Nets, hat einen Vertrag beim türkischen Klub Besiktas Istanbul unterschrieben. Williams veröffentlichte ein Foto seines Kontrakts bei Twitter und teilte mit: "Hab es gerade offiziell gemacht, es geht in die Türkei...bei Besiktas unterschrieben". Der türkische Sender NTV Spor verwies hingegen darauf, dass der 27-jährige Williams noch eine offizielle Erlaubnis des Basketball-Weltverbands Fiba benötige, bevor er für Besiktas auf Korbjagd gehen kann. Der Vertrag gelte bis zum Ende des NBA-Streiks. Williams verbuchte vergangene Saison pro Spiel 20,1 Punkte und 10,3 Assists für die Nets und die Utah Jazz.

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Lena Jakat

Der FC Liverpool hat seine Einkaufstour fortgesetzt und den englischen Nationalspieler Stewart Downing sowie den brasilianischen Torhüter Doni unter Vertrag genommen. Für Mittelfeldspieler Downing zahlen die "Reds" umgerechnet rund 22 Millionen Euro an Premier-League-Kontrahent Aston Villa. Doni, WM-Teilnehmer 2010, kommt ablösfrei vom AS Rom. Zuvor hatte der 18-malige Meister bereits das englische Talent Jordan Henderson (FC Sunderland/18 Millionen Euro) und den Schotten Charlie Adam (FC Blackpool/8,4 Millionen Euro) verpflichtet.

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Mit Abstimmung

Verteidiger Marco Russ wechselt von Eintracht Frankfurt zum Bundesligisten VfL Wolfsburg. Dies gab der Zweitligist am Samstag bekannt. Der 25 Jahre alte Russ stand beim 3:2-Sieg der Hessen am Freitagabend bei der SpVgg Greuther Fürth noch auf dem Platz. "Wir bedauern es sehr, Marco Russ ziehen lassen zu müssen. Er war ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft", sagte Eintrachts Sportdirektor Bruno Hübner. "Nach dem Abstieg war jedoch klar, dass auch Transfers in diese Richtung vorgenommen werden mussten." Die Frankfurter wollen sich schnellstmöglich um einen Ersatz bemühen.

Tokio wird sich um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2020 bewerben. Das kündigte der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (JOC), Tsunekazu Takeda, am Samstag im Beisein von Jacques Rogge an, dem Vorsitzenden des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die Olympia-Bewerbung soll dem Land helfen, über die schwerwiegenden Folgen der Naturkatastrophe im März hinwegzukommen. Dass Tokio einen neuen Anlauf nimmt, war erwartet worden, nachdem die japanische Hauptstadt zuletzt an der Bewerbung für die Spiele 2016 an Rio de Janeiro gescheitert war. Für die Sommerspiele 2020 hatten zuvor bereits Madrid und Rom ihre Kandidaturen offiziell gemacht. Zudem gelten Istanbul und Doha als Kandidaten. Tokio war bereits 1964 Gastgeber, als erste Stadt in Asien.

Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer hat nach drei Tagen bei der 140. British Open im südenglischen Sandwich den direkten Kontakt zur Spitze verloren. Nach einer 73er Runde fiel der Weltranglisten-3. am Samstag mit 210 Schlägen (68+69+73) bei dem Major auf den mit fünf weiteren Konkurrenten geteilten 7. Rang zurück. Der Nordire Darren Clarke (205-68+68+69) verteidigte bei 5 unter Par seine knappe Führung auf dem Par-70-Kurs im Royal St. George's Golfclub vor US-Profi Dustin Johnson (206-70+68+68). Den größten Sprung machte US-Jungstar Rickie Fowler (208-70+70+68) vom 19. auf den mit Thomas Björn (208-65+72+71) geteilten 3. Rang.

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