Spiele der Bundesliga:Dortmund demütigt Werder

Lesezeit: 5 min

Seltener Torschütze: Manuel Friedrich freut sich über seinen Treffer in Bremen. (Foto: AFP)

Sogar Manuel Friedrich trifft: Borussia Dortmund liefert ein Offensiv-Spektakel gegen hoffnungslos unterlegene Bremer und gewinnt mit 5:1. Frankfurt sammelt wichtige Punkte im Abstiegskampf. Freiburg muss gegen Hoffenheim den späten Ausgleich hinnehmen.

Alle Spiele im Überblick.

Borussia Dortmund - Werder Bremen 5:1

Borussia Dortmund hat mit einer Offensiv-Gala den sechsten Auswärtssieg der Saison eingefahren und Werder Bremens Krise deutlich verschärft. Das Team von Trainer Jürgen Klopp überrollte überforderte Hanseaten im Weserstadion hochverdient mit 5:1 (2:0) und bleibt dem Tabellenzweiten Bayer Leverkusen auf den Fersen. Während die Westfalen klar Kurs nehmen auf die erneute Teilnahme an der Champions League, wird Werders Situation immer bedrohlicher. Nach 20 absolvierten Spielen stehen lediglich 20 Punkte zu Buche, die Kritik an der Arbeit von Chefcoach Robin Dutt wird immer lauter.

Dennoch verteidigte Dutt seine Mannschaft: "Es war heute nicht eine Frage des Kampfgeistes. Dortmund hat gnadenlos die Räume ausgenutzt, die wir ihnen gegeben haben."

Robert Lewandowski eröffnete den Torreigen vor 42.100 Zuschauern mit einem überlegten Schuss vom linken Strafraumeck zum 1:0 (26.). Henrich Mkhitaryan traf noch vor der Halbzeitpause aus 16 Metern zum 2:0 (41.). Direkt nach dem Wechsel erhöhte Manuel Friedrich auf 3:0 (48.). Dem Treffer des Innenverteidigers, der den verletzten Mats Hummels ersetzte, ging eine Ecke von Nationalspieler Marco Reus voraus. Mkhitaryan schloss eine Traumkombination nach Hacken-Vorlage von Reus zum 4:0 ab (62.). Lewandowski setzte schließlich den Schlusspunkt (85.) Es war Saisontreffer Nummer 13 des Polen. Für Bremen reichte es nur zum Tor in den Schlussminuten durch den Bundesligs-Debütanten Levent Aycicek (89.).

Das Spiel lief in den Anfangsminuten klar in eine Richtung. Dortmund drängte Werder in die Defensive und überforderte die Hausherren mit schnellen Kombinationen. Keine zwei Minuten waren gespielt, da spazierte BVB-Angreifer Lewandowski durch den Werder-Strafraum. Nur mit größter Mühe konnten Torwart Raphael Wolf sowie die Innenverteidiger Sebastian Prödl und Assani Lukimya den polnischen Nationalspieler am Abschluss hindern (2.). Wenig später blieb Reus mit einem Versuch von der Strafraumgrenze an einem Abwehrbein hängen (6.).

Doch auch die Bremer machten mit und setzten durch Elia den ersten Offensivakzent. Der frühere niederländische Nationalspieler tankte sich auf der linken Seite beherzt durch, aber die einzige Werder-Sturmspitze Franco di Santo ließ sich von BVB-Torwart Roman Weidenfeller noch abdrängen (12.). Die Grün-Weißen waren nun besser in der Partie und ärgerten den Favoriten mit beherztem Zweikampfverhalten, kamen aber nur selten in die Nähe des Strafraums des Champions-League-Finalisten. Auf den Rückstand reagierte Dutts Elf zunächst mit positiver Körpersprache. Doch Prödl und di Santo zielten per Kopf nicht genau genug (31., 32.).

Dies galt wenig später auch für BVB-Offensivmann Mkhitaryan, der nach einer Kopfball-Vorlage von Pierre-Emerick Aubameyang nur das Außennetz traf (35.). Sechs Minuten später zielte der Armenier genauer und markierte seinen vierten Saisontreffer. Mit dem Tor von Friedrich war der Widerstand der Gastgeber gebrochen. Erst hätte Lewandowski erhöhen können, dann traf Außenverteidiger Lukasz Piszczek nur die Latte (56.). Nach dem 3:0 zauberte Dortmund, Werder war völlig überfordert. Aus dem starken BVB-Team ragten Mkhitaryan und Lewandowski heraus. Bei Werder konnte allenfalls Hunt in Ansätzen überzeugen.

VfL Wolfsburg - Mainz 3:0

Der VfL Wolfsburg hat das Verfolgerduell der Bundesliga-Spitzengruppe gewonnen und mit dem ersten Sieg im Jahr 2014 die Erfolgsserie des FSV Mainz 05 beendet. Die Niedersachsen bezwangen nach zuletzt zwei Niederlagen die zuvor punktgleichen Gäste 3:0 (0:0). Mit nun 33 Zählern zog das Team von Trainer Dieter Hecking nach Punkten mit dem Tabellenfünften Borussia Mönchengladbach gleich. Die Tore für die Wolfsburger erzielte Ricardo Rodriguez per Foulelfmeter (59.), Bas Dost (66.) und Luiz Gustavo (75.).

Zu Beginn bestimmten viele Nickligkeiten und Ungenauigkeiten die Begegnung. Die Gastgeber suchten in der Offensive vor allem ihre Glück über Neuzugang Kevin de Bruyne. Fast jeder Angriff lief über den belgischen Nationalspieler.

Der erst in der Winterpause nach Mainz gewechselte Koo leitete zwei Möglichkeiten für die Gäste ein: Zunächst schoss er aus knapp 14 Meter volley knapp am Wolfsburger Tor vorbei (33.). Dann ermöglichte er mit einem geschickten Pass die größte Chance der ersten Halbzeit, doch Zdenek Pospech zielte aus dem Gewühl heraus zu hoch (35.). Viel besser wurde das Niveau zu Beginn der zweiten Hälfte auch nicht. Wolfsburg hatte zwar mehr Ballbesitz, zeigte sich gegen die Mainzer Defensive aber zu einfallslos.

Gerade als sich Ivica Olic bereit zur Einwechslung machte, hatte Dost seine beste Szene. Nach einem schnellen Konter wurde er von Stefan Bell im Strafraum gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte Rodriguez sicher. Nur wenig später machte es Dost dann selbst. Der für Ivan Perisic eingewechselte Olic bediente den Niederländer im Strafraum, der per präzisem Flachschuss abschloss. Luiz Gustavo erhöhte nach einer Ecke noch per Kopf.

SC Freiburg - TSG Hoffenheim 1:1

Der SC Freiburg hat im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Sieg noch aus der Hand gegeben. Die Breisgauer verspielten beim 1:1 (0:0) im badischen Derby gegen 1899 Hoffenheim in der Schlussphase eine 1:0-Führung. Anthony Modeste glich in der 85. Minute für die Gäste aus. Jonathan Schmid (68.) hatte das 1:0 erzielt. Damit liegen die Hoffenheimer weiter vier Punkte vor den Freiburgern.

Die 22.300 Zuschauer, darunter Bundestrainer Joachim Löw, sahen in der Anfangsphase eine weitgehend ausgeglichene Partie mit kaum Torchancen. Es dauerte bis zur 29. Minute, dann sorgte ein Sololauf des Freiburgers Admir Mehmedi zum ersten Mal für einen Hauch von Torgefahr. Zwei Minuten später verbuchten auch die Kraichgauer, die in derselben Formation wie beim 3:0 gegen den Hamburger SV aufgelaufen waren, ihre erste Möglichkeit. Der Schuss von Eugen Polanski strich knapp am Tor der Gastgeber vorbei. Wenig später vergaben Kevin Volland (39.) und Kai Herdling (40.) weitere gute Chancen für die Gäste.

Nach dem Seitenwechsel spielte sich das Spiel vor allem zwischen den Strafräumen ab, Torchancen gab es nicht. Die Führung der Freiburger durch Schmid, der nach starker Vorarbeit Mehmedis traf, fiel aus dem Nichts. Kurz darauf hätte Matthias Ginter fast erhöht (73.), Mehmedi traf wenig später den Pfosten (75.).

Eintracht Frankfurt - Eintracht Braunschweig 3:0

Eintracht Frankfurt hat einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht und die Abstiegsängste bei Eintracht Braunschweig weiter vergrößert. Drei Tage vor dem Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund setzten sich die Hessen im Kellerduell der Bundesliga gegen das Tabellenschlusslicht aus Niedersachsen ohne große Probleme mit 3:0 (3:0) durch und feierten damit ihren erst zweiten Heimsieg in dieser Saison.

Johannes Flum (7.), Alexander Meier (43.) und Stefan Aigner (44.) machten bereits vor der Pause für die in allen Belangen überlegenen Gastgeber alles klar. Eine Woche nach der 0:5-Pleite beim Tabellenführer Bayern München zeigte Frankfurt vor 40.500 Zuschauern ein völlig anderes Gesicht und schnürte den Aufsteiger von Beginn an in der eigenen Hälfte ein. nutzte schon früh nach Vorarbeit von Meier eine Unaufmerksamkeit in der Braunschweiger Abwehr zu seinem dritten Saisontor.

In der Folge verhinderte Braunschweigs aufmerksamer Schlussmann Daniel Davari gegen Meier und Sebastian Jung zunächst einen höheren Rückstand. In der 32. Minute musste Eintracht-Kapitän Pirmin Schwegler verletzungsbedingt durch den gebürtigen Braunschweiger Alexander Madlung ersetzt werden, der kurz nach seiner Einwechslung in seinem 250. Bundesligaeinsatz seinen eigenen Torwart Kevin Trapp mit einer scharf getretenen Rückgabe vor Probleme stellte.

In der 40. Minute hatte der zweimalige Nationalspieler das 2:0 auf dem Fuß, verfehlte aber knapp das Ziel. Anschließend rettete Davari noch einmal gegen Meier, eher dieser seine dritte Chance zu seinem fünften Saisontor nutzte. Nach Zuspiel von Flum, der zur Pause angeschlagen in der Kabine bleiben musste, schloss der Frankfurter Torjäger problemlos ab.

Als die Gäste noch mit dem Schicksal haderten, nutzte Aigner einen weiteren Blackout in der gelb-blauen Hintermannschaft. Nach der Pause agierten die Gäste etwas mutiger, waren vor dem Frankfurter Tor aber auch nach der Einwechslung von Stürmer Dominik Kumbela harmlos.

© dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: