Oberfranken:SEK-Einsatz in Forchheim wegen "Reichsbürger"

  • Im Zusammenhang mit den Schüssen von Georgensgmünd hat die Polizei in Forchheim eine Wohnung durchsucht.
  • Zufällig wurde dabei an einem Kanal in Roth eine Kiste mit Waffen und Munition entdeckt.

Im Ermittlungsverfahren gegen den sogenannten Reichsbürger aus Georgensgmünd, der in der vergangenen Woche einen Polizisten erschossen und drei weitere verletzt hat, ist am Montag eine Wohnung im oberfränkischen Forchheim durchsucht worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Es werde allerdings nicht gegen den Wohnungsbesitzer ermittelt, im Fokus stehe weiter allein der 49-Jährige.

Das Spezialeinsatzkommando (SEK) soll mehrere Stunden beschäftigt gewesen sein. Unter anderem wurde auch nach einem Wohnmobil gesucht, das wohl früher einmal "Reichsbürger" Wolfgang P. gehört hat. Das fanden die Beamten dann auch. Dabei wurde ein Mann festgenommen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Fall in Georgensgmünd, sondern weil er eine Geldstrafe nicht bezahlt hatte und deswegen ein Haftbefehl gegen ihn vorlag.

Außerdem sei am Montag eine Kiste mit Waffen und Munition am Kanal in der Nähe von Roth gefunden wurden. Zufällig, sagte die Sprecherin. Diese Kiste lasse sich ebenfalls dem Verfahren um den "Reichsbürger" zuordnen, möglicherweise gehört Wolfgang P. mindestens eine Waffe darin.

Der Beschuldigte sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Er habe bislang keine Angaben gemacht, sagt die Sprecherin. Am vergangenen Mittwoch hatte der Mann unvermittelt auf die Polizeibeamten geschossen, die seine Wohnung durchsuchen und Waffen sicherstellen wollten. Dabei wurden vier Männer getroffen, einer erlag in der Nacht zum Donnerstag seinen schweren Verletzungen.

© SZ vom 25.10.2016 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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