Gießen:Gießener Experten: Seevögel sind Verlierer des Klimawandels

Gießen (dpa/lhe) - Im arktischen Sommer erforscht der Gießener Wildbiologe Johannes Lang Falkenraubmöwen im Nordosten Grönlands und die Auswirkungen des Klimawandels. Mit seinen Daten hat er zu einer nun veröffentlichten großen internationalen Studie beigetragen, die die Anpassungen an den Klimawandel untersucht - und gerade die Seevögel werden darin als die großen Verlierer ausgemacht. Denn während beispielsweise Meisen heute etwa zwei Wochen früher brüten und ihre Jungen zu einem Zeitpunkt schlüpfen, an dem besonders viel Nahrung zur Verfügung steht, haben die 145 für die Studie untersuchten Seevogelpopulationen in den vergangenen Jahrzehnten ihr Brutverhalten nicht an Klimaveränderungen angepasst.

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Gießen (dpa/lhe) - Im arktischen Sommer erforscht der Gießener Wildbiologe Johannes Lang Falkenraubmöwen im Nordosten Grönlands und die Auswirkungen des Klimawandels. Mit seinen Daten hat er zu einer nun veröffentlichten großen internationalen Studie beigetragen, die die Anpassungen an den Klimawandel untersucht - und gerade die Seevögel werden darin als die großen Verlierer ausgemacht. Denn während beispielsweise Meisen heute etwa zwei Wochen früher brüten und ihre Jungen zu einem Zeitpunkt schlüpfen, an dem besonders viel Nahrung zur Verfügung steht, haben die 145 für die Studie untersuchten Seevogelpopulationen in den vergangenen Jahrzehnten ihr Brutverhalten nicht an Klimaveränderungen angepasst.

Die Falkenraubmöwen, mit denen sich Lang befasst, sind in einer besonders kritischen Lage. Im Gegensatz zu anderen Seevögeln holen sie sich in der Brutzeit die Nahrung nicht aus dem Meer, sondern ernähren sich überwiegend von Lemmingen. Die wiederum können sich angesichts schlechterer Schneeverhältnisse nicht in so hoher Zahl fortpflanzen wie früher - für die Falkenraubmöwen gibt es weniger Nahrung, viele Jungvögel verhungern. „Zudem sind Falkenraubmöwen ein Leben lang brutplatztreu und kehren immer wieder zum gleichen Brutplatz zurück“, erklärte Lang. „Da beobachten wir bisher sehr wenig Flexibilität und das kann gut dazu führen, dass da keine neuen Generationen groß werden.“

Die Zukunftsaussichten für die Vögel seien daher nicht besonders gut - zumal der Klimawandel in der Arktis etwa doppelt so schnell voranschreitet, warnte Lang. „Die Lage ist da noch mal deutlich dramatischer.“

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