Schwerin:Sprecherin „Fridays for future“: „Wir werden weitermachen“

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Schwerin (dpa/mv) - Die Landessprecherin der "Fridays for Future"-Bewegung, Carlotta Anni Petersen, hat die wöchentlichen Protestaktionen für nachhaltiges Wirtschaften und den Schutz der Umwelt gegen wachsende Kritik verteidigt. "Die jungen Menschen, die so zahlreich jeden Freitag die Schulbank schwänzen und dafür auf die Straße gehen, wollen sich diese Anteilslosigkeit seitens der Wirtschaft und Politik nicht länger bieten lassen und sind bereit dafür einzustehen", schrieb die Schülerin aus Boizenburg in einem Gastbeitrag für die "Schweriner Volkszeitung" (Freitag).

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Schwerin (dpa/mv) - Die Landessprecherin der „Fridays for Future“-Bewegung, Carlotta Anni Petersen, hat die wöchentlichen Protestaktionen für nachhaltiges Wirtschaften und den Schutz der Umwelt gegen wachsende Kritik verteidigt. „Die jungen Menschen, die so zahlreich jeden Freitag die Schulbank schwänzen und dafür auf die Straße gehen, wollen sich diese Anteilslosigkeit seitens der Wirtschaft und Politik nicht länger bieten lassen und sind bereit dafür einzustehen“, schrieb die Schülerin aus Boizenburg in einem Gastbeitrag für die „Schweriner Volkszeitung“ (Freitag).

In der Rostocker Innenstadt versammelten sich nach Polizeiangaben am Freitag rund 180 junge Leute und forderten unter anderem einen schnelleren Kohleausstieg. Sie zeigten auch ihren Unmut über die Umweltpolitik der Bundesregierung. Es laufe beim Klimaschutz viel schief, hieß es. Ein Sprecher kündigte für den 26. April und 24. Mai weitere Großdemonstrationen an.

Petersen reagierte damit auf Forderungen aus Politik und Gesellschaft, die Proteste für besseren Klimaschutz in die Freizeit zu verlegen, um so auch den Besuch des Schulunterrichts zu gewährleisten. So hatte auch Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) auf die Erfüllung der Schulpflicht gedrungen und darauf verwiesen, dass die Teilnahme an Klimaschutz-Demonstrationen Konsequenzen nach sich ziehen könnten.

Die Aktionen während der Schulzeit hatten die Wahrnehmung für die Sorgen der jungen Generation erhöht. „Ich denke, dass es eine Zeit geben wird, in der deutlich mehr Kritik und konsequente Maßnahmen unter anderem seitens der Bildungsinstitute kommen werden. Aber gerade das gibt den Anreiz, nicht aufzugeben. Es schürt eher Aggressionen seitens der Jugend, welche wir probieren werden zu bündeln und in Tatendrang umzuwandeln“, erklärte Petersen. Sie sehe die Initiative als einzigen Ausweg in eine existierende Zukunft. „Wir werden weitermachen, bis sich endlich etwas verändert“, kündigte die Schülerin an.

Petersen formulierte konkrete Forderungen an die Politik, wie kostenlosen Nahverkehr, mehr Fahrradwege, das Anlegen von Bienenwiesen und ein Plastikverbot für alle Veranstaltungen und Märkte. Doch sei beim Schutz der Umwelt jeder Einzelne in der Pflicht. Jeder müsse schauen, wie er seinen Teil beitragen könne. Für den Schulunterricht hat Carlotta Anni Petersen auch einen Vorschlag: Pro Woche eine Unterrichtseinheit „Umwelt“, in der Themen wie Müllvermeidung und gesunde Ernährung behandelt werden sollen.

Am vergangenen Freitag hatten Schätzungen zufolge knapp 3500 Schüler in Mecklenburg-Vorpommern an Klimademos teilgenommen. Für diesen Freitag war eine Protestaktion in Rostock geplant. Die inzwischen weltweite Protestbewegung geht auf eine Aktion der schwedischen Schülerin Greta Thunberg für einen wirksamen Klimaschutz zurück.

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