Rechlin:Rund 100 Tonnen Schwerölklumpen in Rechlin aus Müritz geholt

Die Müritz hat im Süden bei Rechlin (Mecklenburgische Seenplatte) wieder einen echten Naturbadestrand. Wie Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) am...

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Rechlin (dpa/mv) - Die Müritz hat im Süden bei Rechlin (Mecklenburgische Seenplatte) wieder einen echten Naturbadestrand. Wie Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag bei einem Besuch sagte, wurden innerhalb weniger Tage rund 100 Tonnen Schwerölklumpen aus dem größten Binnensee Deutschlands geholt. Die Aktion habe rund 100.000 Euro gekostet. Zudem wurde ein Vertrag mit der Gemeinde unterzeichnet, die bis 2024 noch auftauchende Reste an dem beliebten Strand auf einer Halbinsel am Müritz-Havel-Kanal beräumen will. Die Klumpen werden als Sondermüll entsorgt.

„Hier baden vor allem Naturfreunde und sehr viele Kinder, weil es ganz weit und flach in die Müritz hineingeht“, sagte Rechlins Bürgermeister Wolf-Dieter Ringguth (CDU). Die Gemeinde habe zwar nur 2100 Einwohner, aber 250.000 Übernachtungen von Urlaubern im Jahr. Das Schweröl lag auf 70 Quadratmetern und sei vermutlich fast 80 Jahre im Wasser gewesen. Die Gemeinde vermutet, dass es in der Müritz einen Schiffsunfall gegeben haben könnte. Dabei könnte ein Frachtschiff, wie sie damals unterwegs waren, das Schweröl verloren haben.

Die teerartige Masse lag lange unbemerkt am Grund, wo sie von Sand bedeckt war. Erst durch die extremen Trockenjahre 2018 bis 2020 war der Sand weggetrieben, das Ganze sichtbar geworden und in Bewegung geraten. 2020 hatten sich Eltern von Urlauberkindern beschwert, weil Kinder mit Öl verschmutzt waren. „Wir haben damit eine Umweltgefahr gebannt“, sagte Backhaus. In den 1930er Jahren gab es in Rechlin eine Luftfahrterprobungsstelle, in der 4000 Menschen arbeiteten. Hier wurden viele Neuerungen der Fliegerei, später auch Militärflugtechnik, erstmals erprobt. 

© dpa-infocom, dpa:220224-99-273359/2

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