Umwelt - Hamburg:Besetzung im Vollhöfner Wald in Hamburg-Altenwerder beendet

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Hamburg (dpa/lno) - Nach rund zwei Wochen ist die Baumbesetzung im Vollhöfner Wald im Hamburger Stadtteil Altenwerder beendet. Am Sonntag seien die letzten sechs Aktivisten freiwillig von den Bäumen geklettert, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Zuvor hatte der NDR berichtet. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) verteidigte das Vorgehen der Polizei. Die Fläche sei "unrechtmäßig für eine politische Kundgebung in Anspruch genommen worden", erklärte er auf Anfrage des "Hamburger Abendblatts".

Bei der Räumung sei die Polizei "besonnen und verhältnismäßig vorgegangen", sagt Tschentscher weiter. Anders hatten das die Umweltschützer gesehen: Auf Twitter zitierten sie am Samstag eine der Besetzerinnen, wonach die Polizei nicht nur mit ihrer eigenen, sondern auch mit der Sicherheit der Aktivisten "extrem fahrlässig" umgegangen sei.

Um gegen eine geplante Rodung zu demonstrieren, hatten die Umweltschützer Mitte Oktober ein Baumhaus errichtet und den Wald für besetzt erklärt. Dabei forderten sie, den nach Angaben des Naturschutzbundes 45 Hektar großen Wald zum Naturschutzgebiet zu erklären. Offiziell ist das Areal Altenwerder West laut Hamburger Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH seit Mai 2016 Hafennutzungsgebiet.

Nachdem die Polizei das Baumhaus am vergangenen Donnerstag geräumt hatte, waren sechs Aktivisten in die umliegenden Bäume geklettert, um sich dem Zugriff zu entziehen. Dort waren sie nach Polizeiangaben mit Getränken und Lebensmitteln versorgt worden.

Am Sonntag gegen 15.30 Uhr seien die Besetzer schließlich von ihren Hängematten herabgestiegen und anschließend zwecks Identitätsfeststellung in Gewahrsam genommen worden. Auch eine Mahnwache, die am Sonntag im Wald abgehalten worden sei, sei gegen 18.30 Uhr beendet worden.

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