Garching bei München:Konzept für Atommüll und Abschalten der AKW gefordert

München/Düsseldorf (dpa/lby) - Atomkraft-Gegner und Umweltverbände sehen das Konzept zur Zwischenlagerung von Atommüll als gescheitert an. Die auf 40 Jahre angelegten Lager entsprächen vielerorts schon jetzt nicht den Sicherheitsanforderungen, geschweige denn für weitere Jahrzehnte, kritisierten 70 Initiativen und Verbände am Dienstag bei der Vorstellung ihres Positionspapier zum Atommüll in München und Düsseldorf. Zugleich sei kein Endlager in Sicht.

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München/Düsseldorf (dpa/lby) - Atomkraft-Gegner und Umweltverbände sehen das Konzept zur Zwischenlagerung von Atommüll als gescheitert an. Die auf 40 Jahre angelegten Lager entsprächen vielerorts schon jetzt nicht den Sicherheitsanforderungen, geschweige denn für weitere Jahrzehnte, kritisierten 70 Initiativen und Verbände am Dienstag bei der Vorstellung ihres Positionspapier zum Atommüll in München und Düsseldorf. Zugleich sei kein Endlager in Sicht.

„Die Genehmigungen für bestehende Zwischenlager werden auslaufen, lange bevor die Einlagerung hochradioaktiver Abfälle in ein tiefengeologisches Lager beginnen kann oder mögliche Alternativen umsetzbar sind“, erläuterte Hauke Doerk von der Organisation Umweltinstitut München e.V.

Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), sagte: „Die Betreiber und zuständigen Behörden sind nun in der Verantwortung, neue Konzepte zu erarbeiten, wie es sicher weitergehen kann.“ Solange dies unklar sei, dürfe kein neuer Atommüll produziert werden. Folglich müssten alle Atomkraftwerke sofort abgeschaltet werden. Derzeit lagern den Angaben zufolge mehr als 1000 Castorbehälter mit radioaktiven Abfällen in Zwischenlagern. Ihre Zahl werde bis Ende 2022 auf etwa 1900 anwachsen, rechneten die Initiativen vor.

Im nächsten Jahr könnten wieder Castoren durch Deutschland rollen, etwa der erste Transport aus dem Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München nach Ahaus. Die Atomkraft-Gegner warnten vor solchen Transporten. Bei einem Unfall oder einem Terrorangriff würden massive Strahlendosen frei.

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