Umwelt - Frankfurt am Main:Frankfurter Stadtwald: Fast alle Bäume krank oder geschädigt

Deutschland
Bäume mit lichten Baumkronen ragen im Frankfurter Stadtwald in die Höhe. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im Frankfurter Stadtwald gibt es so gut wie keine gesunden Bäume mehr - das ist das Ergebnis des Waldzustandsberichts 2020. "Die Lage ist dramatisch", sagte Frankfurts Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) am Freitag. Nach dem dritten Dürresommer zeige sich das ganze Ausmaß des Schadens: "98,9 Prozent der Bäume sind krank oder zumindest vorgeschädigt."

Der Gesundheitszustand des Waldes hat sich dem Bericht zufolge im Vergleich zu 2019 noch einmal verschlechtert. Im Vorjahr waren 96,9 Prozent der Bäume beschädigt gewesen. "Uns hat schon der vorherige Bericht schockiert, der neue Waldzustandsbericht bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen", sagte Heilig. "Der fehlende Regen, die trockenen Sommer und als Folge die Schädlinge zerstören in einem rasanten Tempo unseren Wald."

Der größte Teil der Laubbäume im Frankfurter Gebiet haben lichte Baumkronen - Folge des geringeren Blattaustriebs und des frühzeitigen Laubfalls. Fichten sind massiv durch Borkenkäferbefall geschädigt, Kiefern durch einen Baumpilz.

Seit 1984 wird der Waldzustand einmal jährlich erhoben. An 166 Probestellen werden dabei insgesamt 1660 Bäume untersucht. Noch nie zuvor sei die Schadensbilanz so hoch gewesen wie 2020. "Vielen Bäumen wird nur ein nasskaltes Frühjahr und ein regenreiches Jahr helfen, für andere ist es zu spät."

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