Umwelt - Berlin:RWE-Chef für Naturschutzbund "Dinosaurier des Jahres"

Berlin (dpa) - Für den Naturschutzbund Nabu ist RWE-Chef Rolf Martin Schmitz in der Klima- und Umweltpolitik der "Dinosaurier des Jahres 2018". Nabu-Präsident Olaf Tschimpke sagte am Freitag in Berlin, Schmitz habe sich mit seiner "unzeitgemäßen Machtdemonstration" im Streit um die Rodung des Hambacher Forstes für den dortigen Braunkohletagebau die selbst ins Abseits gestellt. Der RWE-Chef habe Tatsachen schaffen wollen - ohne Rücksicht auf die gesellschaftliche Stimmungslage, die laufenden Verhandlungen in der Kohlekommission über einen geregelten Kohle-Ausstieg und die Folgen für Natur und Umwelt. Schmitz reagierte mit Kritik und warf dem Nabu eine "öffentlichkeitswirksame Inszenierung" vor.

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Berlin (dpa) - Für den Naturschutzbund Nabu ist RWE-Chef Rolf Martin Schmitz in der Klima- und Umweltpolitik der "Dinosaurier des Jahres 2018". Nabu-Präsident Olaf Tschimpke sagte am Freitag in Berlin, Schmitz habe sich mit seiner "unzeitgemäßen Machtdemonstration" im Streit um die Rodung des Hambacher Forstes für den dortigen Braunkohletagebau die selbst ins Abseits gestellt. Der RWE-Chef habe Tatsachen schaffen wollen - ohne Rücksicht auf die gesellschaftliche Stimmungslage, die laufenden Verhandlungen in der Kohlekommission über einen geregelten Kohle-Ausstieg und die Folgen für Natur und Umwelt. Schmitz reagierte mit Kritik und warf dem Nabu eine "öffentlichkeitswirksame Inszenierung" vor.

Tschimpke nannte Schmitz einen "Branchen-Dinosaurier", der die Zeichen der Zeit erkennen müsse. "Während andere große Konzerne erkannt haben, dass Nachhaltigkeit ein Schlüssel zum Erfolg und für breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit ist, handelt die RWE-Spitze immer noch wie von vorgestern und wenig weitsichtig. Denn auch RWE weiß: Am Kohleausstieg führt kein Weg vorbei, wenn Deutschland die Klimaziele aus dem Pariser Abkommen erfüllen will." Der Essener Energiekonzern zähle mit seinen Kohle-Kraftwerken zu den größten Luftverschmutzern Europas.

RWE-Chef Schmitz wies die Vorwürfe in einem Brief an Tschimpke zurück. Die Begründung für den Negativ-Preis sei "sehr verwunderlich", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. RWE habe Umweltverbänden einen freiwilligen Rodungsverzicht bis Mitte Dezember vorgeschlagen. Dies sei von den Verbänden ebenso abgelehnt worden wie ein gemeinsamer Appell gegen Gewalt. Durch die Transaktion mit Eon werde RWE auf einen Schlag zur Nummer 3 bei den Erneuerbaren Energien. Der Nabu habe offenbar übersehen, dass RWE den Schwenk Richtung saubere Technologie längst vorgenommen habe.

Der Nabu vergibt seit 1993 den Negativ-Preis ""Dinosaurier des Jahres" an Persönlichkeiten, die sich aus Sicht des Verbandes durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben. Die Trophäe ging vor Schmitz bereits zweimal an RWE-Vorstandsvorsitzende.

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