Technik:Camcorder-Test: Schwankende Qualität und viele Features

Berlin (dpa/tmn) - Für das schnelle Video empfiehlt sich immer öfter das Smartphone. Wer mehr will, schaut auf die Videofähigkeiten seiner Fotokamera oder kauft einen klassischen Camcorder, der dank Griffschlaufe gut in der Hand liegt. Doch nicht alle sind gleich gut.

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Berlin (dpa/tmn) - Für das schnelle Video empfiehlt sich immer öfter das Smartphone. Wer mehr will, schaut auf die Videofähigkeiten seiner Fotokamera oder kauft einen klassischen Camcorder, der dank Griffschlaufe gut in der Hand liegt. Doch nicht alle sind gleich gut.

Camcorder steht für die Kombination von Kamera und Videorekorder. Das erste Gerät kam 1983 für mehr als 3500 D-Mark auf den Markt, brachte gute drei Kilogramm auf die Waage und zeichnete auf Magnetbänder auf. Inzwischen haben Camcorder massiv abgespeckt und bannen die Videos auf Speicherkarten. Doch ihre Aufnahmequalität klafft weit auseinander. Das hat die Stiftung Warentest bei einem Vergleich von 14 Camcordern festgestellt, die im Preisbereich von 205 bis 1740 Euro liegen und zwischen 200 und 900 Gramm wiegen ("test"-Ausgabe 10/14).

Am besten schnitt der teuerste Camcorder im Test, der 4K-fähige Sony FDR-AX100E für 1740 Euro ab (Gesamtnote 1,7), gefolgt vom Sony HDR-CX900E für 1360 Euro und vom Sony HDR-PJ810E für 775 Euro (jeweils Note 1,8). Alle drei punkten mit sehr guten Videos und bieten einen Anschluss für externe Mikrofone. Der Sony HDR-PJ810E bietet wie der Sony HDR-PJ530E für 510 Euro (Note 2,1) zudem einen integrierten Projektor für die Videovorschau im Dunkeln.

Ebenfalls 510 Euro kostet der Panasonic-Camcorder HC-V757 (Note 2,0), der als HC-W858 (655 Euro) auch mit einer schwenkbaren Zweitkamera für Bild-in-Bild-Videos zu haben ist. Als Preistipp nennen die Tester den 289 Euro teuren Panasonic HC-V250 (Note 2,3), der gute Videos liefert und mit den größten Zoombereich im Test bietet (Faktor 50).

Käufer sollten neben der Videoqualität auch auf Eingänge für ein externes Mikrofon achten, raten die Tester. Denn die Aufnahmen vieler Modelle klängen nur befriedigend. Eine alternative Möglichkeit, den Ton zu verbessern, sei ein separater Audiorekorder. Seine Tonspur lasse sich später am Rechner per Schnittsoftware ins Video einfügen. 4K-Camcorder haben den Warentestern zufolge zwar Zukunft und können eine beeindruckende Detailfülle einfangen. Käufer sollten aber im Zweifel lieber noch abwarten - auch weil 4K-Videoschnitt heute noch viele Rechner überfordere.

Für Selbstfilmer gibt es inzwischen auch eine neue Klasse kleiner Selfie-Camcorder mit integriertem Standfuß, die die Warentester in einem separaten Test von drei Geräten unter die Lupe genommen haben. Teilweise bieten sie via WLAN und Smartphone die Möglichkeit, Videos direkt ins Netz hochzuladen. Mit gutem Ton aber nur befriedigenden Videos schnitt der 380 Euro teure Canon Legria Mini X in dieser Klasse noch am besten ab (Gesamtnote 3,0).

Allerdings vermuten die Experten, dass gerade Smartphones diese Kameraklasse auch wieder verdrängen werden, da sie selbst schon heute ordentliche Bildqualität lieferten. Selbstaufnahmen sind mit Hilfe eines Stativs aber auch mit klassischen Camcordern möglich, wenn das Display um 180 Grad gedreht wird.

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