Bad Karlshafen:Naturschützer-Protest gegen Versalzung von Werra und Weser

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Mit einer Protestaktion in Hessen, Niedersachsen und Thüringen haben Naturschützer am Sonntag auf die Gefährdung der Artenvielfalt durch die Einleitung...

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Bad Karlshafen (dpa/lhe) - Mit einer Protestaktion in Hessen, Niedersachsen und Thüringen haben Naturschützer am Sonntag auf die Gefährdung der Artenvielfalt durch die Einleitung salzhaltiger Abfälle in Werra und Weser aufmerksam gemacht. „Wir wollen so deutlich machen, dass die Folgen der Versalzung nicht an den Grenzen von Bundesländern Halt machen“, sagte eine Sprecherin des BUND Hessen.

In Bad Karlshafen (Kreis Kassel) kamen Aktivisten mit Skulpturen von Fischskeletten am Ufer der Weser zusammen. Auch weiter flussabwärts, an der Weserbrücke in Holzminden, wiesen Mitglieder des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie Fischerinnen und Fischer unter dem Motto „Schluss mit der Pökelei“ mit Bannern auf die Versalzung der Flüsse hin. „Wir brauchen lebendige Flüsse“, forderte die Landesgeschäftsführerin des BUND Niedersachsen, Susanne Gerstner. Es sei inakzeptabel, dass der Kasseler Bergbaukonzern K+S noch deutlich höhere Salzmengen einleiten wolle als rechtliche Vorgaben es erlaubten, kritisierte der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Burkhard Vogel. In Thüringen fand die Protestaktion in Spichra an der Werra statt.

Ein Sprecher der K+S erwiderte, die Einleitung höherer Salzmengen sei nicht geplant. Vielmehr schlage das Unternehmen für den künftigen Bewirtschaftsungsplan ab 2022 eine stufenweise Senkung der eingeleiteten Salzmengen vor. Eine Entscheidung der Anrainerländer in der Flussgebietsgemeinschaft Weser sei erst kurz vor Jahresende zu erwarten.

In dem Streit über den Kalibergbau hat der BUND Hessen im Oktober auch eine Klage gegen das Land Hessen beim Verwaltungsgericht Kassel eingereicht. Der Naturschutzverband will so die Sanierung von Umweltschäden erzwingen. Das Regierungspräsidium Kassel hatte einen Antrag des BUND auf Sanierung abgelehnt. Der BUND macht aber geltend, dass die Verpressung der Salzabwässer durch K+S zu massiven Umweltschäden am Grundwasser geführt habe. Diese Schäden müssten nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs saniert werden.

© dpa-infocom, dpa:211031-99-809522/3

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