Hannover:Umweltminister Lies verspricht „konsequente“ Wolfsstrategie

Berlin (dpa) - Niedersachsens neuer Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat eine "Professionalisierung" im Umgang mit dem Wolf angekündigt. Das Ministerium werde "eine konsequente Strategie für den Umgang entwickeln, auf die sich alle verlassen können", sagte Lies der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Oberste Priorität dabei habe der Schutz des Menschen.

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Berlin (dpa) - Niedersachsens neuer Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat eine „Professionalisierung“ im Umgang mit dem Wolf angekündigt. Das Ministerium werde „eine konsequente Strategie für den Umgang entwickeln, auf die sich alle verlassen können“, sagte Lies der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Oberste Priorität dabei habe der Schutz des Menschen.

Seit 2008 leben in Niedersachsen wieder Wölfe. Inzwischen wird ihre Zahl auf weit über 100 geschätzt, in Teilen des Landes häufen sich Angriffe auf Nutztiere. Die neue schwarz-rote Landesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag eine schnellere Entschädigung von Nutztierhaltern sowie Initiativen zur Ausweisung „wolfsfreier Gebiete“ verabredet.

Lies räumte ein, dass die rechtlichen Möglichkeiten eingeschränkt seien. Eine Aufnahme des Tiers ins Jagdrecht lehnte der Minister deshalb als „Alibi-Lösung“ ab. „Das macht jetzt keinen Sinn, weil er dann derzeit das ganze Jahr lang Schonzeit hätte“, sagte Lies.

In Deutschland gibt es nach langer Phase der Ausrottung wieder Wölfe, seit im Jahr 2000 ein Paar aus Polen zuwanderte. Heute sind die Tiere streng geschützt. Allerdings wollen viele Nutztierhalter und Jäger die Wildtiere legal abschießen dürfen, vor allem, wenn sie Weidevieh gefährlich werden könnten. Umweltschützer fordern verstärkte Prävention, vor allem durch Elektrozäune oder Herdenschutzhunde. Eine pauschale Bejagung von Wölfen lehnen Tierschützer ab.

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