Raumfahrt:USA wollen schon in fünf Jahren wieder Astronauten zum Mond schicken

Lesezeit: 1 min

  • Um Konkurrent China zuvorzukommen, macht US-Vizepräsident Pence der Nasa bei der nächsten Mondmission Druck.
  • Statt 2028 sollen bereits in fünf Jahren wieder US-Astronauten zu dem Erdtrabanten fliegen.
  • Das Vorhaben dürfte Milliarden kosten - und Experten zweifeln, ob der Zeitplan realistisch ist.

Die US-Regierung drückt bei der bemannten Mondfahrt aufs Tempo. Bis 2024 sollen Amerikaner wieder auf dem Erdtrabanten wandeln, forderte Vizepräsident Mike Pence bei einem Auftritt in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama. Bislang hatte die Nasa die nächste Mondlandung für 2028 angepeilt.

Zuletzt waren 1972 Astronauten auf dem Mond. Das Vorhaben dürfte mehrere Milliarden Dollar kosten. Die USA befänden sich im Weltraum in einem Wettlauf, genau wie in den 1960er Jahren, sagte Pence. "Der nächste große Schritt ist es, innerhalb der kommenden fünf Jahre amerikanische Astronauten mit allen erforderlichen Mitteln zurück zum Mond zu schicken und eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond zu etablieren und sich darauf vorzubereiten, amerikanische Astronauten auf den Mars zu bringen." Bloomberg zufolge spielte der Vizepräsident damit vor allem auf den Konkurrenzkampf im All mit China an.

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Sollte die Raumfahrtbehörde nicht bis 2024 US-Astronauten auf den Mond bringen können, "müssen wir die Organisation ändern, nicht die Mission", so Pence. Damit das Ziel erreicht werden könne, müsse die Nasa schlanker und agiler werden. Zudem sei eine "Alle-Mann-an-Bord"-Mentalität nötig.

"Herausforderung angenommen"

Nasa-Chef Jim Bridenstine versicherte Pence, man werde alles tun, um die Frist einzuhalten. Auf Twitter bestätigte die Raumfahrtbehörde, dass der Vizepräsident tatsächlich eine Landung auf dem Mond meinte, und nicht etwa nur eine Rückkehr in den Mondorbit. "Herausforderung angenommen", twitterte die Behörde. "Jetzt lasst uns an die Arbeit gehen."

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Experten sind allerdings skeptisch, ob eine Mondfahrt so bald gelingen kann. Schließlich müsste erst noch ein Landefahrzeug konzipiert, gebaut und getestet werden, sagte Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik in Cambridge im Staat Massachusetts. Auch ohne politische Grabenkämpfe ums Budget sei dies bei einem Zeitrahmen von fünf Jahren eine große Herausforderung.

Im Sommer steht der 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung an. Seit der letzten Apollo-Mission zum Mond 1972 hat kein Land einen ernsthaften Versuch unternommen, Astronauten wieder auf dessen Oberfläche zu schicken.

© SZ.de/AP/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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