Psychologie:Ist dies ein Felsen oder ein Monster?

Lesezeit: 3 Min.

Eigentlich ist Mustererkennung etwas Gutes, aber die Fähigkeit kann aus dem Ruder laufen. (Foto: Moritz Borchers (Collage)/wellcomecollection.org)

Manche Menschen sind besonders gut darin, Muster in ihrer Umwelt zu erkennen. Meistens ist das ein Vorteil. Doch das Talent hat auch dunkle Seiten. 

Von Moritz Borchers

Fieber, massiver Gewichtsverlust und Soor - die Symptome ließen Michael Gottlieb, einen jungen Immunologen an der University of California in Los Angeles, stutzig werden. Blutanalysen ergaben, dass dem zuvor gesunden, jungen Patienten bestimmte Abwehrzellen - T-Zellen - fast völlig fehlten. In den nächsten Monaten erfuhr Gottlieb von vier weiteren Personen mit ähnlichen Symptomen. Weil zudem alle Betroffenen männlich waren und Sex mit Männern hatten, vermutete er, dass eine unter Schwulen sexuell übertragene Infektion die Immunschwäche auslöste - und alarmierte 1981 die Fachwelt. Die von Gottlieb erstmals beschriebene Krankheit wurde später Aids genannt.

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