SZ-Klimakolumne:Und was haben wir fürs Klima getan?

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Und fast täglich grüßt der Weihnachtsmann: Schon wieder ist ein Jahr vorbei. (Foto: Johannes Simon)

Mit 2023 geht ein Jahr der meteorologischen Rekorde zu Ende - aber es gab auch Fortschritte. Ein kleiner Rückblick aus Klimasicht.

Von Marlene Weiß

Man kann es kaum glauben, aber es ist schon wieder ein Jahr vorbei, also nur fast. Aber der Himmel wird uns zwischen heute und dem 1. Januar schon nicht auf den Kopf fallen, so dass man doch einigermaßen fest mit dem baldigen Jahreswechsel rechnen kann. "So this is Christmas/And what have you done?/Another year over/And a new one just begun", hieß es einst bei John Lennon und Yoko Ono. Das Lied ist jetzt auch schon 52 Jahre alt, und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es nicht doch arg kitschig ist. Aber was haben wir getan?

Vor einer Woche berichtete mein Kollege Christoph von Eichhorn an dieser Stelle über die Ergebnisse der Klimakonferenz COP28 in Dubai, die Bewertungen der Experten gingen ziemlich weit auseinander. Man kann es als großen Schritt betrachten, dass im Abschlussdokument das Ende der fossilen Energie angekündigt wird, man kann aber auch bemängeln, dass die Formulierung wenig verbindlich ist. Was haben wir getan? Mehr als nichts, aber wohl weniger als genug.

Der Solarenergie-Zubau hat kräftig angezogen

Trotzdem gab es Fortschritte. Die EU hat das Klimapaket "Fit for 55" vorangebracht, unter anderem mit einer Reform des Emissionshandels. Auch beim EU-Renaturierungsgesetz gab es eine Einigung. Es soll nicht nur der Natur, sondern auch dem Klima dienen, indem etwa Moore geschützt werden - das wurde erst aus dem Gesetz heraus- und später zur Freude von Natur- und Klimaschützern wenigstens teilweise wieder hineinverhandelt. In Deutschland kam der Ausbau der Windenergie zwar nicht so gut voran wie geplant, aber immerhin deutlich schneller als in den vergangenen Jahren. Auch der Solarenergie-Zubau zog kräftig an.

Allerdings hat das Jahr auch mehr denn je gezeigt, wie dringend gehandelt werden muss, wie Christoph von Eichhorn in seinem Klima-Jahresrückblick beschrieben hat. Absurde Hitzerekorde in den Ozeanen und an Land, so wenig Eis in der Antarktis wie nie zuvor gemessen, insgesamt global das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen: an solchen eher unheimlichen Superlativen war 2023 jedenfalls nicht arm. Und jetzt kommt 2024. Und was werden wir tun? Tja, wir werden es sehen.

Ich wünsche Ihnen erholsame Feiertage und alles Gute für das neue Jahr, hoffen wir, hier sind nochmal Lennon und Ono dran, dass es ein gutes wird. Auch der Klimafreitag macht eine Pause, der nächste erscheint am 12. Januar.

(Dieser Text stammt aus dem wöchentlichen Newsletter Klimafreitag, den Sie hier kostenfrei bestellen können.)

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