Klima - Kiel:Tausende demonstrieren in Schleswig-Holstein für Klimaschutz

Kiel (dpa/lno) - Tausende Schüler und Erwachsene in ganz Schleswig-Holstein haben sich am globalen Klimastreik der Fridays for Future Bewegung beteiligt. Zur landesweit größten Demonstration kamen am Freitag nach Angaben der Polizei in Kiel etwa 10 000 bis 15 000 Menschen. In Lübeck waren es laut Polizei 6000 Demonstranten, in Flensburg 3000. In insgesamt 30 Orten im Norden hatten die Veranstalter zu Demos, aber auch zu Aktionen wie Clean-up (Müllsammeln), Radfahrer-Protesten (critical mass) oder Picknicks aufgerufen. Die Proteste verliefen friedlich, in Kiel kam es zu Verkehrsbehinderungen, aber nicht zu Sitzblockaden.

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Kiel (dpa/lno) - Tausende Schüler und Erwachsene in ganz Schleswig-Holstein haben sich am globalen Klimastreik der Fridays for Future Bewegung beteiligt. Zur landesweit größten Demonstration kamen am Freitag nach Angaben der Polizei in Kiel etwa 10 000 bis 15 000 Menschen. In Lübeck waren es laut Polizei 6000 Demonstranten, in Flensburg 3000. In insgesamt 30 Orten im Norden hatten die Veranstalter zu Demos, aber auch zu Aktionen wie Clean-up (Müllsammeln), Radfahrer-Protesten (critical mass) oder Picknicks aufgerufen. Die Proteste verliefen friedlich, in Kiel kam es zu Verkehrsbehinderungen, aber nicht zu Sitzblockaden.

Bundesweit gab es 500 Aktionen, am Brandenburger Tor in Berlin versammelten sich nach Veranstalterangaben mehr als 100 000 Menschen - wenige Stunden bevor die große Koalition nach einem nächtlichen Verhandlungsmarathon ihr Klimaschutz-Paket vorstellte.

Symbolträchtig 5 vor 12 Uhr begann in Kiel auf dem überfüllten Rathausplatz die Kundgebung. "Das ist supergeil, wie viele Leute hier am Start sind", sagte eine Sprecherin von Fridays for Future. Die Sängerin Marianne Neumann von der Berliner Band Berge sang einen Klima-Protestsong. Eine Vertreterin der Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel forderte einen radikalen Politikwechsel, um die Erde noch zu retten.

Der Protestzug führte am Theodor Heuss Ring vorbei, der wegen überhöhter Stickoxidwerte ein Hauptproblem in Kiel ist. Ein Abschnitt der Straße war wegen des vielen Demonstranten für Autos zeitweise nicht nutzbar. Zu Sitzblockaden wie bei einer Demo im April kam es aber nicht. Eine weitere Hauptachse, der Schützenwall, musste zeitweise sogar voll gesperrt werden. In der City gab es Staus. Um 15.20 Uhr twitterte die Polizei, alle Straßensperrungen seien aufgehoben, es könne aber weiterhin zu Verkehrsbehinderungen kommen. "Weiterhin alles friedlich", endete der Polizei-Tweet.

Unterschiedlichste Organisationen unterstützten den Protest, darunter Bürgerinitiativen oder Gewerkschaften. Slogans auf Fahnen, Plakaten und Transparenten illustrierten die Vielfalt. "Atomkraft Nein danke!" "Omas gegen Rechts", "Aufstand gegen das Artensterben" war zu lesen.

Ein Mitarbeiter des insolventen Windkraftanlagenherstellers Senvion protestierte mit einem Sarg und einem Plakat "Windenergie wird abgewürgt - wir trauern um Senvion, Danke Herr Altmaier". Der Wirtschaftsminister trage eine Mitschuld daran, dass die Vergütung der Windenergie zu drastisch gekappt wurde und die Branche am Stock gehe, meinte der Mitarbeiter. Auf einem anderen Plakat stand: "Eure Klimapolitik ist ein Witz! Doch keiner lacht". Tenor des Protests: "Handeln statt reden!"

In Lübeck zogen Tausende von der Musik- und Kongresshalle aus durch die Innenstadt. Zwischenfälle gab es nach Polizeiangaben während der Kundgebung nicht. Anschließend gab es eine Sitzblockade im Bereich des Lindenplatzes von etwa 200 Personen, die dann aufgelöst wurde.

"Wow, Flensburg !", twitterte der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus-Andresen. "Bestimmt 5000 Menschen beim Klimastreik. Eine der größten Demos in der Stadtgeschichte." Friedlich verliefen die Proteste laut Polizei auch in Eckernförde (1500 Demonstranten), in Neumünster (1000) und in Rendsburg (500). Auf Hallig Hooge hatten Umweltschützer zu einem Clean-up aufgerufen, auch auf Sylt und Helgoland gab es Aktionen.

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