Raumfahrt:Bereit für den Start zum Jupiter

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Eine "Ariane-5"-Rakete brachte 2021 auch das "James Webb"-Weltraumteleskop ins All. (Foto: JM GUILLON/AP)

Die Esa will am Donnerstag ihre Raumsonde "Juice" zu den Eismonden des Jupiters schicken. Dort soll sie nach Spuren von Leben suchen.

Von Andreas Jäger

Wenn nichts dazwischenkommt, wird an diesem Donnerstag um 14.15 Uhr deutscher Zeit in Kourou eine Ariane-5-Rakete abheben, von der Startrampe der europäischen Weltraumorganisation (Esa) in Französisch-Guayana. Im Gepäck soll sie die Esa-Raumsonde Juice haben. Um 14.42 Uhr soll diese sich von der Trägerrakete abkoppeln - und zu den von einer Eiskruste bedeckten inneren Monden des Jupiters fliegen: zu Europa, Kallisto und insbesondere Ganymed. Der Flug wird etwa acht Jahre dauern.

Juice steht für "Jupiter Icy Moons Explorer". Die Sonde soll flüssiges Wasser untersuchen, das unterhalb der Eiskrusten der Jupitermonde umherschwappt, wie man in den 1990er-Jahren bei der Galileo-Mission herausgefunden hat. Flüssiges Wasser gilt als Bedingung für die Entstehung von Leben. Inwieweit die Monde wirklich lebensfreundlich sind und ob es dort womöglich gar Leben gibt, soll Juice erforschen. Zudem erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse zum Magnetfeld des Jupiters und darüber, wie dieses mit den Eismonden wechselwirkt.

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Die drei angesteuerten Jupitertrabanten - insgesamt wird der Gasplanet von 92 Monden umkreist - seien sehr verschieden, sagt Olivier Witasse, Planetenforscher der Esa und verantwortlich für die Juice-Mission. Bei dem Mond Europa sei man sich sicher, unter der Eiskruste mengenweise flüssiges Wasser vorzufinden. Auch bei Ganymed deuten Beobachtungen darauf hin. Bei Kallisto sei das noch unklar. "Der Grund, weshalb wir uns auf Ganymed konzentrieren, ist, dass es der einzige Mond ist, der sein eigenes Magnetfeld generiert", sagt Witasse.

Die Suche nach Leben könnte auf dem Mond Europa noch aussichtsreicher sein

Überhaupt spielt der Magnetismus der Himmelskörper eine große Rolle. Das Magnetometer ist eines der wichtigsten Messinstrumente an Bord von Juice. Das Magnetfeld des Jupiters ist 20-mal stärker als das der Erde und bewirkt, dass geladene Teilchen, die vor allem durch den Vulkanismus des Mondes Io in den Weltraum um Jupiter geschleudert werden, beschleunigt werden und dadurch Synchrotronstrahlung abgeben. Je näher man dem Jupiter kommt, desto stärker ist die Strahlung. Im innersten Bereich, in dem auch die Umlaufbahnen von Io und Europa liegen, würde die Strahlung die Solarzellen der Sonde mit der Zeit zerstören. Ganymed dagegen ist weiter vom Jupiter entfernt. Auch deshalb soll Juice nach 35 Vorbeiflügen um Kallisto und Europa in eine Umlaufbahn um Ganymed eintreten.

Die Suche nach Leben sei dort allerdings weniger aussichtsreich als auf Europa, sagt Esa-Forscher Witasse. Denn auf Europa wird unterhalb des Ozeans ein steiniger Meeresgrund vermutet. Hier könnten sich Raucher befinden, hydrothermale Quellen, die als Kandidaten für den Ursprung der ersten Lebensformen auf der Erde gehandelt werden. Um den Jupitermond Europa zu untersuchen, will die US-Weltraumorganisation Nasa eine Vorbeiflugsonde namens Europa Clipper zum Jupiter schicken. Ihr Start ist für 2024 geplant.

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