Geschichte - Hadamar:Behindertenrat gedenkt Opfern von NS-Behindertenmorden

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Hadamar (dpa/lhe) - Der hessische Landesbehindertenrat erinnert dieser Tage an den 75. Jahrestag des Endes der NS-Behinderten- und Krankenmorde im mittelhessischen Hadamar. Am 26. März 1945 hatten US-amerikanische Truppen die Menschen in der Tötungsanstalt befreit. In Hadamar wurden nach Angaben der heutigen Gedenkstätte zwischen Januar 1941 und August 1941 mehr als 10 000 Menschen mit Behinderungen und Kranke getötet und in Krematorien verbrannt. Von August 1942 bis zum 26. März 1945 starben fast 4500 weitere Opfer.

"Vollkommen unzureichend blieben bis heute aber leider alle Versuche, die Würde dieser Ermordeten wieder herzustellen", erklärte die Vorsitzende des Landesbehindertenrates, Gabriele Naxina Wienstroer. Die verantwortlichen Ärzte, Pflegekräfte und andere Täter seien nicht in angemessener Weise bestraft worden. Außerdem seien weder die Opfer der Kranken- und Behindertenmorde noch die Opfer der Zwangssterilisationen als Opfer des NS-Unrechts explizit anerkannt. "Auch an dieses Versagen gilt es heute zu erinnern", erklärte Wienstroer. Eine geplante Gedenkfeier in Hadamar wurde wegen der Corona-Krise abgesagt.

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