Geschichte - Dresden:18 Opfer des Zweiten Weltkriegs beigesetzt

Deutschland
Schülerinnen und Schüler einer Dresdner Oberschule arbeiten mit bei der Einbettung von Kriegstoten. Foto: Matthias Rietschel/dpa (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Auf dem Dresdner Johannisfriedhof sind am Dienstag 18 Opfer des Zweiten Weltkriegs beigesetzt worden. Ihre Überreste waren im Vorjahr im Bereich eines früheren Fabrikgeländes nahe der Großenhainer Straße in Dresden bei Bauarbeiten gefunden worden, teilte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit. Die Toten wurden in 14 Särgen bestattet - am Rande des sogenannten Ehrenhains, einem Gräberfeld für mehr als 3700 Opfer der Luftangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach. Bei den Angriffen britischer und amerikanischer Bomber waren nach Erkenntnissen von Historikern bis zu 25 000 Menschen ums Leben gekommen.

Die Zeremonie zur Einbettung der Toten wurde von Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen an der 88. Oberschule "Am Pillnitzer Elbhang" gestaltet. Sie kümmern sich schon seit 2013 um den Erhalt und die würdevolle Gestaltung der Kriegsgräber, hieß es. Außerdem seien sie regelmäßig an der Gestaltung von Gedenkfeiern auf dem Friedhof beteiligt. Fünf von ihnen hätten während eines Projekttages kurz vor den Herbstferien ein würdevolles Rahmenprogramm für die Zeremonie zusammengestellt, dafür Redebeiträge verfasst sowie Gedichte und Musikstücke ausgesucht.

Nach Angaben der Kriegsgräberfürsorge werden bis heute regelmäßig Gebeine von Kriegsopfern eher zufällig gefunden, oft bei Bauarbeiten. "Das Umbettungsteam des Volksbundes geht jedoch auch Hinweisen aus der Bevölkerung über mögliche Grablagen gezielt nach." Der Johannisfriedhof diene in solchen Fällen als zentraler Friedhof für den Freistaat Sachsen, um den gefundenen Toten eine würdige letzte Ruhestätte zu bieten. In der Regel findet eine solche Einbettung einmal im Jahr statt - für 20 bis 25 Menschen.

"Die Beisetzung der Kriegsopfer auch mehr als 75 Jahre nach Kriegsende und der dauerhafte Erhalt ihrer Gräber sind dabei Ausdruck des Gedenkens an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und gleichzeitig Mahnung zum Frieden", beschrieb der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sein Anliegen.

© dpa-infocom, dpa:211102-99-836013/2

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