Berchtesgaden:„Dokumentation Obersalzberg“: Sven Keller ist neuer Leiter

Berchtesgaden (dpa/lby) - Der Historiker Sven Keller übernimmt die wissenschaftliche Leitung der Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden. Er folgt zum 1. Juni Axel Drecoll nach, der neuer Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird, wie das Institut für Zeitgeschichte in München auf Anfrage mitteilte.

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Berchtesgaden (dpa/lby) - Der Historiker Sven Keller übernimmt die wissenschaftliche Leitung der Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden. Er folgt zum 1. Juni Axel Drecoll nach, der neuer Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird, wie das Institut für Zeitgeschichte in München auf Anfrage mitteilte.

Der Erinnerungsort des Instituts für Zeitgeschichte (München/Berlin) wird derzeit für gut 20 Millionen Euro erweitert. Der Obersalzberg, seit 1923 Adolf Hitlers Feriendomizil, wurde nach 1933 zum zweiten Regierungssitz neben Berlin ausgebaut. Viele Einheimische wurden dazu umgesiedelt. Bei einem Bombenangriff im April 1945 wurde die neue Bebauung aus der NS-Zeit weitgehend zerstört.

1999 wurde die Dokumentation Obersalzberg eingerichtet. Etwa 170 000 Menschen pro Jahr drängen in die Ausstellung über die Geschichte des Obersalzbergs und die Zeit des Nationalsozialismus. Der Grundstein für die Erweiterung wurde Ende Oktober 2017 gelegt. Mit der deutlich vergrößerten Fläche soll auch die Dauerausstellung neu konzipiert werden.

Keller war bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator für die neue Dauerausstellung. Der Historiker hatte an der Universität Augsburg mit einer Arbeit über „Gesellschaft und Gewalt. Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs“ promoviert und wurde dafür mit dem Mieczysław Pemper-Forschungspreis ausgezeichnet. Er hat sich auch durch viele andere Veröffentlichungen zur Geschichte des Nationalsozialismus und zum Umgang mit der NS-Vergangenheit einen Namen gemacht.

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