Straubing:Bayern investiert in Biotechnologie

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München/Straubing (dpa/lby) - Bayern hat sich zu einer Schwerpunkt-Region für Biotechnologie entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren steckte der Freistaat in die Weiterentwicklung der Branche rund 690 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte. Aktuell wird der Standort im niederbayerischen Straubing ausgebaut. Mit dem Beginn des Wintersemesters nimmt das dortige Wissenschaftszentrum seine Arbeit als vierter Standort der Technischen Universität München (TU) auf.

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München/Straubing (dpa/lby) - Bayern hat sich zu einer Schwerpunkt-Region für Biotechnologie entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren steckte der Freistaat in die Weiterentwicklung der Branche rund 690 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte. Aktuell wird der Standort im niederbayerischen Straubing ausgebaut. Mit dem Beginn des Wintersemesters nimmt das dortige Wissenschaftszentrum seine Arbeit als vierter Standort der Technischen Universität München (TU) auf.

Aus der Branche geäußerte Befürchtungen, der Freistaat könnte angesichts seiner Investitionen in die Digitalisierung an der Biotechnologie sparen, seien unbegründet, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in München. „Die Digitalisierung kommt als neuer Schwerpunkt zusätzlich hinzu.“ Kürzungen der Biotech-Förderung werde es nicht geben.

Digitalisierung und Biotechnologie seien keine konkurrierenden, sondern sich ergänzende Themen, sagte der Sprecher. Zudem biete beispielsweise die Internetplattform „Zentrum Digitalisierung.Bayern“ einen Schwerpunkt für digitale Gesundheit, der die Vernetzung von Biotechnologie, Medizintechnik und Digitalisierung fördern soll.

Biotechnologie sei der Schlüssel zur Prävention und Heilung zahlreicher heute noch nicht therapierbarer Krankheiten und werde entscheidende Erkenntnisse im Bereich der Ernährung oder der Nutzung nachwachsender Rohstoffe erzielen, sagte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. „Daher bauen wir konsequent die Rahmenbedingen für akademische und unternehmerische Forschung und Entwicklung aus und schaffen ein Umfeld, in dem aus Ideen marktfähige Produkte und Dienstleistungen werden.“

In Straubing etwa werden drei neue Studiengänge etabliert. Sie ergänzen ab dem 1. Oktober das bisher dort bestehende Lehrangebot im Bereich nachwachsender Rohstoffe. Statt zuletzt 220 Studenten sollen es zum Semesterstart etwa 400 sein, sagte ein Sprecher des Wissenschaftszentrums.

Seit dem Frühjahr entsteht in der niederbayerischen Stadt ein 40 Millionen Euro teurer Neubau, in dem auf 8000 Quadratmetern Fläche unter anderem Labors sowie ein weiterer Hörsaal untergebracht werden sollen. Der Bayerische Landtag hatte im Sommer das Gesetz zur Errichtung des „Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit“ erlassen. Das Wissenschaftszentrum ist Teil des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing.

In Würzburg ist in diesem Jahr ein Helmholtz-Institut zur Infektionsforschung eröffnet worden, das der Freistaat mit 46,5 Millionen Euro fördert. Etwa 30 Millionen davon fließen dem Ministeriumssprecher zufolge in einen Neubau für die Einrichtung, die zurzeit noch auf dem Campus der Julius-Maximilians-Universität untergebracht ist.

Zunächst wurden drei Professuren eingerichtet, langfristig sollen mehr als 100 Arbeitsplätze geschaffen werden. Forscher untersuchen hier sogenannte Ribonukleinsäuren (RNA) und deren Rolle in Infektionsprozessen. RNAs werden ein außerordentliches Potenzial als Angriffspunkte für Medikamente und als Therapeutika zugesprochen.

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