Europäische Zentralbank:Kommt jetzt die Rechnung für die lockere Geldpolitik?

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Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt (Foto: Christoph Hardt/IMAGO/Panama Pictures)

Im Kampf gegen die Inflation drohen den Zentralbanken plötzlich Verluste, in Schweden muss schon der Steuerzahler ran. Auch die Bundesbank wird auf Jahre nichts an den Bundeshaushalt ausschütten.

Von Meike Schreiber und Markus Zydra, Frankfurt

In einer Marktwirtschaft gelten Verluste als untrügliches Signal für Fehler oder Pech des Managements. Viele Unternehmenslenker versuchen dann, ihre Verluste mit geschäftlichen Widrigkeiten zu erklären. Aber diese Mühe machen sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde und ihre Kollegen gar nicht erst. Sie sagen einfach, das Ziel der Notenbank sei es nicht, Gewinne zu machen oder Verluste auszugleichen - ihr Ziel sei es, für stabile Preise zu sorgen. Punkt. Allerdings hat die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Bekämpfung der Inflation zunächst keine glückliche Figur gemacht. Sehr spät erhöhte sie die Leitzinsen, und dann umso stärker, um den Preisdruck abzumildern. Doch die hohen Zinsen haben den unangenehmen Nebeneffekt, dass sie jetzt die Kosten der lockeren Geldpolitik des vergangenen Jahrzehnts sichtbar machen.

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